Angst vor dem Vergessen: Wie Mütter den Alltag meistern

In der Stille der Nacht, wenn die Welt zur Ruhe kommt, beginnt im Kopf vieler Mütter ein ganz eigenes Orchester zu spielen. Es ist ein Konzert der Sorgen, Verantwortlichkeiten und der ständigen Frage: „Habe ich auch wirklich an alles gedacht?“ Ein Gefühl, so lähmend wie ein Albtraum, der sich hartnäckig an die Realität klammert. Es ist die Angst vor dem Vergessen, ein Schatten, der besonders berufstätige Mütter auf Schritt und Tritt begleitet.

Der nächtliche Schrecken: Wenn die Angst vor dem Vergessen zuschlägt

Es beginnt oft mit einem harmlosen Zucken im Schlaf, einem plötzlichen Hochfahren des Herzschlags. Die Gedanken rasen, ein Film von möglichen Versäumnissen zieht vor dem inneren Auge vorbei. War da nicht noch etwas? Ein wichtiger Termin, ein Versprechen, eine Kleinigkeit, die sich in ihrer potenziellen Konsequenz zu einem riesigen Problem aufblähen könnte? Dieses Gefühl, etwas Entscheidendes übersehen zu haben, ist ein ständiger Begleiter vieler Mütter. Es ist ein Gefühl, das tiefe Wurzeln in der täglichen Realität schlägt, in der unzählige Verantwortlichkeiten jongliert werden müssen. Der Job, die Kinder, der Haushalt, soziale Verpflichtungen – ein endloser Kreislauf, der kaum Zeit zum Durchatmen lässt.

Die moderne Mutter ist oft eine Superheldin im Verborgenen, die versucht, allen Anforderungen gerecht zu werden. Sie ist die Managerin des Familienlebens, die Organisatorin, die Trösterin und die Problemlöserin. Doch selbst die stärkste Superheldin hat ihre Schwächen, und die Angst vor dem Vergessen ist eine davon. Es ist die Furcht, den hohen Erwartungen nicht gerecht zu werden, die Angst, als Mutter zu versagen. Diese Angst ist nicht rational, sie ist emotional und tief in der Psyche verwurzelt.

Die Wurzeln der Angst: Warum vergessen wir so viel?

Die Ursachen für diese weitverbreitete Angst sind vielfältig. Zum einen ist es die schiere Menge an Informationen und Aufgaben, die täglich auf uns einströmen. In einer Welt, die ständig „an“ ist, fällt es schwer, abzuschalten und den Kopf freizubekommen. Studien zeigen, dass Multitasking, das viele Mütter beherrschen müssen, die kognitive Leistungsfähigkeit beeinträchtigt und die Wahrscheinlichkeit erhöht, Dinge zu vergessen. Hinzu kommt der Schlafmangel, der oft mit dem Muttersein einhergeht. Müdigkeit und Erschöpfung sind Nährböden für Vergesslichkeit und Ängste.

Zum anderen spielen gesellschaftliche Erwartungen eine große Rolle. Mütter werden oft als die Hauptverantwortlichen für das Wohlergehen der Familie angesehen. Sie sollen alles im Blick haben, alles organisieren und gleichzeitig noch gut aussehen und erfolgreich im Beruf sein. Dieser Druck kann zu einem Gefühl der Überforderung führen, das sich in der Angst vor dem Vergessen manifestiert. Es ist die Furcht, diesen unrealistischen Erwartungen nicht gerecht zu werden und dadurch als „schlechte“ Mutter abgestempelt zu werden.

„Die Angst vor dem Vergessen ist oft ein Symptom für die Überlastung, die viele Mütter im Alltag erleben. Es ist ein Hilferuf der Seele, der uns daran erinnert, dass wir nicht perfekt sein müssen und dass es in Ordnung ist, um Hilfe zu bitten.“

Wenn die To-Do-Liste zum Albtraum wird

Die To-Do-Liste einer Mutter ist oft endlos. Sie beginnt mit den alltäglichen Aufgaben wie Einkaufen, Kochen und Putzen und erstreckt sich über die Betreuung der Kinder, die Organisation von Freizeitaktivitäten und die Erledigung beruflicher Verpflichtungen. Jede Aufgabe birgt das Potenzial, vergessen zu werden, und jede Vergesslichkeit kann zu einem kleinen oder großen Desaster führen. Die vergessene Brotdose, die fehlende Sportausrüstung, der verpasste Arzttermin – alles kann zu einem Gefühl der Schuld und des Versagens führen. Der Druck ist enorm, und die Angst vor dem Vergessen wird zum ständigen Begleiter.

Um dieser Angst entgegenzuwirken, entwickeln viele Mütter ausgeklügelte Systeme der Organisation. Kalender, Listen, Erinnerungs-Apps – alles wird genutzt, um den Überblick zu behalten. Doch selbst die beste Organisation kann nicht verhindern, dass die Angst immer wieder hochkommt. Denn die Angst vor dem Vergessen ist nicht rational, sie ist emotional. Sie ist ein Ausdruck der tiefen Verantwortung, die Mütter für ihre Familien empfinden.

Der Planer: Meine große Angst vor dem Vergessen

Der Planer: Meine große Angst vor dem Vergessen

Strategien gegen die Angst: Wie Mütter wieder zur Ruhe kommen

Doch was können Mütter tun, um die Angst vor dem Vergessen zu besiegen? Hier sind einige Strategien, die helfen können:

  • Akzeptanz: Akzeptieren Sie, dass Sie nicht perfekt sind und dass es in Ordnung ist, Fehler zu machen. Niemand kann alles im Blick haben, und es ist menschlich, Dinge zu vergessen.
  • Delegation: Delegieren Sie Aufgaben an andere Familienmitglieder. Ihr Partner, Ihre Kinder oder sogar Freunde können Ihnen helfen, den Alltag zu bewältigen.
  • Priorisierung: Priorisieren Sie Ihre Aufgaben und konzentrieren Sie sich auf die wichtigsten Dinge. Nicht alles muss sofort erledigt werden.
  • Entspannung: Nehmen Sie sich Zeit für sich selbst und entspannen Sie sich. Ein heißes Bad, ein gutes Buch oder ein Spaziergang in der Natur können Wunder wirken.

Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass die Angst vor dem Vergessen oft ein Symptom für Überlastung ist. Es ist ein Zeichen, dass Sie zu viel auf sich nehmen und dass Sie Ihre Grenzen überschreiten. Gönnen Sie sich Pausen, bitten Sie um Hilfe und erinnern Sie sich daran, dass Sie eine wunderbare Mutter sind, auch wenn Sie mal etwas vergessen.

Es gibt unzählige kleine Dinge, an die Mütter jeden Tag denken müssen, die oft ungesagt und ungesehen bleiben. Hier eine kleine Auswahl:

  1. Schwimmsachen für den Schulausflug
  2. Turnbeutel für den Sportunterricht
  3. Die geliebte Brotdose, gefüllt mit gesunden Snacks
  4. Einen Kuchen für das Schulfest zaubern
  5. Ein passendes Geschenk für den Kindergeburtstag am Samstag finden
  6. Die Anmeldung für die weiterführende Schule ausfüllen und rechtzeitig abgeben

Diese Liste ist endlos und wächst stetig. Es ist kein Wunder, dass sich das Gehirn manchmal anfühlt, als würde es überquellen. Die ständige Verfügbarkeit und die Flut an Informationen machen es nicht einfacher. Es ist wichtig, Strategien zu entwickeln, um den Überblick zu behalten und die Angst vor dem Vergessen zu minimieren.

Eine Möglichkeit, die Angst in den Griff zu bekommen, ist das Aufschreiben aller wichtigen Dinge. Viele Mütter nutzen digitale Kalender und Apps, um Termine und Aufgaben zu verwalten. Andere schwören auf altmodische Papierkalender und Notizbücher. Das Aufschreiben hilft, den Kopf freizubekommen und das Gefühl der Kontrolle zurückzugewinnen. Kleine Erinnerungszettel, die überall im Haus verteilt sind, können ebenfalls hilfreich sein. Allerdings besteht die Gefahr, dass man den Überblick über die Zettel verliert und am Ende noch mehr Chaos entsteht. Es ist wichtig, ein System zu finden, das für einen selbst funktioniert und das man konsequent anwendet.

Fazit: Die Angst vor dem Vergessen – Ein Teil des Mutterseins?

Die Angst vor dem Vergessen ist ein weitverbreitetes Phänomen, das besonders berufstätige Mütter betrifft. Sie ist ein Ausdruck der hohen Verantwortung, die Mütter für ihre Familien empfinden, und des Drucks, allen Erwartungen gerecht zu werden. Um die Angst zu besiegen, ist es wichtig, sich bewusst zu machen, dass man nicht perfekt sein muss und dass es in Ordnung ist, Fehler zu machen. Akzeptanz, Delegation, Priorisierung und Entspannung sind wichtige Strategien, um den Alltag zu bewältigen und die Angst in den Griff zu bekommen. Es ist auch wichtig, sich selbst gut zu behandeln und sich Zeit für die eigenen Bedürfnisse zu nehmen. Denn nur wer auf sich selbst achtet, kann auch für andere da sein.

Letztendlich ist die Angst vor dem Vergessen vielleicht ein Teil des Mutterseins. Aber es ist ein Teil, den man nicht einfach hinnehmen muss. Mit den richtigen Strategien und einer großen Portion Selbstliebe können Mütter lernen, mit dieser Angst zu leben und ein erfülltes Leben zu führen. Und vielleicht, ganz vielleicht, können sie sogar lernen, die kleinen Momente des Vergessens mit einem Augenzwinkern zu betrachten.

QUELLEN

Eltern.de


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