Das Leben mit Kindern ist ein Abenteuer – ein wilder Ritt voller unvergesslicher Momente, unerwarteter Herausforderungen und einer gehörigen Portion Chaos. Und dann kommt dieser Moment, in dem man denkt: „Vielleicht wäre ein vierbeiniger Freund eine wundervolle Ergänzung für unsere Familie.“ So ging es auch Lea Kästner, als sie und ihre Familie sich dazu entschlossen, einen Hund in ihr Leben zu lassen. Doch was dann folgte, war eine Achterbahnfahrt der Gefühle, die sie auf wundersame Weise an ihre Schwangerschaften erinnerte. Eine Zeit, in der plötzlich jeder eine Meinung hat, Ratschläge ungefragt erteilt werden und man sich inmitten eines Minenfelds aus vermeintlichen Experten wiederfindet. Willkommen im Club der Hundeeltern – es ist fast wie damals, nur mit mehr Hundehaaren und weniger Stilldebatten.
Der haarige Zuwachs: Mehr als nur ein Trend
Es scheint, als hätte sich in den letzten Jahren eine regelrechte Hunde-Epidemie in meinem Freundeskreis ausgebreitet. Lag es an der Pandemie, die uns alle nach Nähe und Geborgenheit sehnen ließ? Oder ist es einfach das fortschreitende Alter, das uns dem Wunsch nach einem treuen Begleiter näherbringt? Fakt ist: Überall, wo man hinschaut, tollen plötzlich Vierbeiner herum. Und so kam es, dass auch in Leas Familie die Idee eines Hundes immer konkreter wurde. Ein Kindheitstraum, der lange Zeit aus verschiedenen Gründen auf Eis gelegt war: der stressige Job, die vielen Reisen, die vermeintlich zu kleine Wohnung. Doch irgendwann kommt der Punkt, an dem man sich fragt: Wann, wenn nicht jetzt? Der perfekte Zeitpunkt ist eine Illusion, eine Fata Morgana, die man vergeblich am Horizont sucht. Also hieß es: Abenteuer Hund, wir sind bereit!
Hund anschaffen vs. Kinder kriegen: Pfoten-Freundschaft
Déjà-vu der besonderen Art
Und plötzlich fühlte Lea sich zurückversetzt in die Zeit ihrer Schwangerschaften. Dieses Gefühl, im Mittelpunkt des Interesses zu stehen, mit Fragen bombardiert zu werden und sich inmitten einer Flut von Ratschlägen und Meinungen wiederzufinden. War es nicht erst gestern, als sie sich fragte: Kann ich diesem kleinen Wesen gerecht werden? Wie wird sich unser Leben verändern? Was machen wir im Urlaub? Und nun, mit dem Gedanken an einen Hund, stellten sich ähnliche Fragen: Kann ich einem Hund ein gutes Zuhause bieten? Wie wird er unseren Alltag bereichern? Wo soll er schlafen? Welches Futter ist das richtige? Es ist, als würde sich das Leben in Schleifen bewegen, als würden wir immer wieder vor ähnlichen Herausforderungen stehen, nur in leicht veränderter Form. Und während man noch überlegt, ob der Hund ins Schlafzimmer darf, überrennt einen die Erkenntnis, dass das Leben mit Kindern und Hunden vor allem eines ist: ein ständiges Lernen und Anpassen.
Die Experten sind wieder da
Kaum war die Entscheidung für einen Hund gefallen, mutierte gefühlt jeder zweite Bekannte zum Hundeexperten. So wie damals, als plötzlich jeder Ratschläge zur Schwangerschaft, Geburt und Kindererziehung parat hatte, wurde Lea nun mit ungefragten Meinungen zur Hundeerziehung, Fütterung und Rasseauswahl überschüttet. Es wurde eifrig über die Vor- und Nachteile von Hündinnen und Rüden diskutiert, über die besten Züchter philosophiert und natürlich durfte auch die Namensgebung nicht ohne ausführliche Debatten vonstattengehen. „Wie, ihr wollt ihn Fiffi nennen? Der Hund meiner Oma hieß auch so und der war total verhaltensauffällig!“ Oder: „Bello? Das klingt ja total unkreativ!“ Die Parallelen zu den Diskussionen über Babynamen waren frappierend. Entweder man hält den favorisierten Namen bis zum Schluss geheim oder man findet sich in einem Strudel von Verunsicherungen wieder. Denn eines ist klar: Jeder hat eine Meinung, und die wird ungefragt kundgetan.
„Das Leben mit Kindern und Hunden ist ein ständiges Auf und Ab, ein Balanceakt zwischen Liebe, Verantwortung und dem Mut, auch mal Fehler zu machen.“
Und dann die Gretchenfrage: Was kommt in den Napf? So wie sich einst die Geister an der Frage schieden, ob es Brust oder Fläschchen, selbstgekochter Brei oder Fertiggläschen sein soll, entbrannte nun ein Glaubenskrieg um Trocken- oder Nassfutter, BARF oder Nicht-BARF. Wehe dem, der sich als unwissend outet! Denn auf Hundespielwiesen und in Online-Foren wird mitunter genauso hart geurteilt wie in Müttergruppen. Wer Trockenfutter füttert, gilt schnell als Rabeneltern, und wer noch nie von BARF gehört hat, erntet ungläubige Blicke. Es ist ein Minenfeld, in dem man tunlichst vermeiden sollte, die falsche Antwort zu geben. Denn eines ist sicher: Jeder hat die Wahrheit gepachtet – zumindest in seiner eigenen kleinen Hunde-Welt.
Der Nestbautrieb: Eine never ending Story
Und als ob das alles nicht schon genug wäre, meldete sich auch noch Leas Nestbautrieb zu Wort. Erinnerungen an die Zeit vor der Geburt ihres ersten Kindes wurden wach, als Treppenschutzgitter montiert, Steckdosensicherungen angebracht und Schranktüren verriegelt wurden. Nun, Jahre später, schien sich die Geschichte zu wiederholen. Das Zuhause wurde erneut in einen Hochsicherheitstrakt verwandelt, um den kleinen Wuschel vor vermeintlichen Gefahren zu schützen. Nachts plagten Lea Albträume, in denen der Welpe die Treppe herunterfiel und sich schwer verletzte. Die Sorge um das Wohl des neuen Familienmitglieds war allgegenwärtig, und der Wunsch, ihn vor allem Übel zu bewahren, überwältigend. Denn egal ob Kind oder Hund: Eltern wollen nur das Beste für ihre Schützlinge – auch wenn das manchmal bedeutet, dass man sich selbst ein wenig verrückt macht.
Wenn Befürchtungen wahr werden
Und dann geschah es: In der ersten Woche mit dem neuen Familienmitglied wurden Leas schlimmste Befürchtungen auf grausame Weise wahr. Was bei Kindern erst im Krabbelalter beginnt, nimmt bei Hunden bereits am ersten Tag seinen Lauf: Die zielgerichtete Suche nach Dingen, mit denen man Unsinn anstellen kann. Eigentlich hatte Lea alles weggeräumt, was auch nur im Entferntesten eine Gefahr darstellen könnte. Doch wie so oft hatte sie die Rechnung ohne ihre Kinder gemacht. Die Tochter kam auf die glorreiche Idee, ihr prall gefülltes Osterkörbchen auf dem Boden in der Essecke zu platzieren. Und der kleine weiße Wuschel entpuppte sich als Schokoladenliebhaber erster Güte. Ehe Lea sich versah, hatte er einen halben Schokoladenhasen samt Silberpapier verputzt. Panik! Denn Schokolade ist für Hunde giftig und kann im schlimmsten Fall tödlich enden. So fand sich Lea nur wenige Stunden später heulend mit dem schokoladenverschmierten Welpen auf dem Schoß in der Tiernotaufnahme wieder. Zweifel nagten an ihr: War die Anschaffung eines Hundes vielleicht doch ein Fehler gewesen? War dieses letzte Kind mit Fell vielleicht doch eines zu viel?
Happy End mit Hundehaaren
Doch wie so oft im Leben, wendete sich das Blatt zum Guten. Der kleine Schoko-Junkie überstand sein Abenteuer unbeschadet, und die Schokolade wurde fortan in unerreichbarer Höhe aufbewahrt. Auch sonst kehrte nach und nach Ruhe ein. Lea lernte, mit den Macken und Eigenheiten ihres neuen Familienmitglieds umzugehen, und auch die Hundespielwiesen-Mütter schlossen sie trotz ihrer Trockenfutter-Vorliebe in ihr Herz. Und irgendwann kam der Punkt, an dem sie sich fragte: Wie war das Leben eigentlich ohne Hund? So wie man sich nach einiger Zeit nicht mehr vorstellen kann, wie es ohne Kinder war, wurde auch der Vierbeiner zu einem unverzichtbaren Teil der Familie. Denn egal ob Kind oder Hund: Sie bereichern unser Leben auf eine ganz besondere Weise, schenken uns bedingungslose Liebe und lehren uns, die kleinen Dinge im Leben zu schätzen. Und auch wenn es manchmal stressig und chaotisch ist: Am Ende zählt nur, dass wir zusammen sind – mit all unseren Macken und Eigenheiten.
Fazit: Ein Leben voller Liebe und Hundehaare
Die Anschaffung eines Hundes ist wie eine Reise in ein unbekanntes Land. Es ist ein Abenteuer, das uns an unsere Grenzen bringt, uns aber auch mit unendlicher Freude und Liebe belohnt. Es ist, als würde sich das Leben in Schleifen bewegen, als würden wir immer wieder vor ähnlichen Herausforderungen stehen, nur in leicht veränderter Form. Egal ob Kind oder Hund: Sie fordern uns heraus, bringen uns zum Lachen und Weinen und lehren uns, was es bedeutet, Verantwortung zu übernehmen. Und auch wenn es manchmal stressig und chaotisch ist: Am Ende zählt nur, dass wir zusammen sind – mit all unseren Macken und Eigenheiten. Denn das Leben mit Kindern und Hunden ist ein Leben voller Liebe, Abenteuer und unvergesslicher Momente. Und auch wenn die Hundehaare manchmal überhandnehmen und die Nerven blankliegen: Wir würden es um nichts in der Welt eintauschen wollen.
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