In der Hektik des Familienalltags, zwischen Windeln wechseln, Hausaufgaben betreuen und dem eigenen Job gerecht werden, gerät ein Wert oft in den Hintergrund: die Freundlichkeit. Dabei ist es gerade die Freundlichkeit, die unser Familienleben so wertvoll macht. Doch was tun, wenn die Kleinen sich mal wieder zanken oder gar unfreundlich zu anderen sind? Keine Panik, liebe Mamas! Es gibt Wege, um das Verhalten eurer Kinder positiv zu beeinflussen und ihnen beizubringen, wie wichtig es ist, respektvoll und liebevoll miteinander umzugehen.
Freundlichkeit als Fundament: Klare Erwartungen setzen
Statt starrer Regeln braucht es eine Art Familien-Leitbild, das Freundlichkeit als unverzichtbaren Wert etabliert. Sprecht darüber, wofür ihr als Familie steht. Wie wäre es mit einem coolen Motto? „Wir sind die liebevollen Lehmanns!“ So etwas bleibt im Kopf und erinnert alle daran, was wirklich zählt. Es geht darum, ein Bewusstsein zu schaffen, dass Freundlichkeit nicht nur eine Option, sondern eine Selbstverständlichkeit ist. Ein solches Leitbild gibt den Kindern Orientierung und hilft ihnen, ihr Handeln danach auszurichten. Es ist wie ein Kompass, der ihnen zeigt, in welche Richtung sie sich bewegen sollen, nicht nur im Umgang mit der Familie, sondern auch mit Freunden, Klassenkameraden und der gesamten Umgebung. Und denkt daran, liebe Mütter, euer eigenes Verhalten ist das beste Beispiel. Lebt Freundlichkeit vor, und eure Kinder werden es euch gleichtun.
Gebt euren Kindern konkrete Beispiele dafür, was Freundlichkeit bedeutet. Wenn es ständig Streit gibt, erklärt ihnen, dass es bereits ein Akt der Freundlichkeit ist, dem anderen respektvoll zuzuhören. Definiert gemeinsam, was ihr als Familie unter freundlichem Verhalten versteht. Das können ganz einfache Dinge sein, wie „Wir helfen einander“ oder „Wir sagen bitte und danke“. Indem ihr diese Erwartungen klar formuliert, gebt ihr euren Kindern ein Werkzeug an die Hand, mit dem sie ihr eigenes Verhalten reflektieren können. Es ist wichtig, dass sie verstehen, dass Freundlichkeit nicht nur ein leeres Wort ist, sondern ein aktiver Bestandteil eures Familienlebens. Und vergesst nicht, dass auch kleine Gesten der Freundlichkeit, wie ein Lächeln oder ein aufmunterndes Wort, eine große Wirkung haben können.
Einige Beispiele für familiäre Erwartungen könnten sein:
- Wir hören einander zu, ohne zu unterbrechen.
- Wir helfen uns gegenseitig bei Aufgaben.
- Wir sprechen respektvoll miteinander, auch wenn wir unterschiedlicher Meinung sind.
- Wir teilen unsere Sachen und sind großzügig.
- Wir trösten und ermutigen uns gegenseitig.
Es ist wichtig, diese Erwartungen nicht nur aufzustellen, sondern sie auch regelmäßig zu thematisieren und zu leben. Macht Freundlichkeit zu einem festen Bestandteil eures Familienalltags.
Wusstet ihr, dass laut einer Studie 73 % der Eltern es wichtiger finden, dass ihre Kinder freundlich sind als akademisch erfolgreich? Das zeigt, dass wir als Gesellschaft Freundlichkeit hochschätzen. Achtet darauf, dass eure Familienwerte dies widerspiegeln. Sprecht offen darüber, warum Freundlichkeit so wichtig ist und wie sie unser Leben bereichert. Erklärt euren Kindern, dass Freundlichkeit nicht nur anderen guttut, sondern auch uns selbst glücklicher macht. Denn wer freundlich ist, wird in der Regel auch selbst freundlich behandelt. Es ist ein Kreislauf, der sich positiv auf unser Wohlbefinden auswirkt. Und wer möchte nicht, dass seine Kinder glücklich und zufrieden sind?
Vorbild sein und Werte leben
Nutzt Filme, Bücher oder Alltagssituationen, um über Freundlichkeit zu sprechen. Wenn ein Charakter im Film einen anderen verletzt, diskutiert darüber, warum das nicht in Ordnung ist. Auch wenn die Kinder genervt sind – sie hören zu! Und noch viel wichtiger: Lebt selbst vor, was ihr predigt. Wer Nächstenliebe predigt, aber im Straßenverkehr zum Choleriker mutiert, wird bei seinen Kindern kaum Gehör finden. Euer Verhalten ist die stärkste Lektion, die ihr euren Kindern mitgeben könnt. Seid freundlich zu euren Mitmenschen, helft anderen und zeigt Mitgefühl. Eure Kinder werden genau beobachten, wie ihr euch verhaltet, und sich daran orientieren. Denn Kinder lernen nicht nur durch Worte, sondern vor allem durch Nachahmung. Seid also das Vorbild, das ihr euch für eure Kinder wünscht.
Vergesst aber auch nicht, eure Kinder zu loben, wenn sie Freundlichkeit zeigen. Ein High-Five, eine Umarmung oder ein kurzes Gespräch, in dem ihr ihnen sagt, wie stolz ihr auf ihr Verhalten seid, kann Wunder wirken. Lobt dabei aber nicht nur das Ergebnis, sondern vor allem die Anstrengung. Studien haben gezeigt, dass dies Kinder zusätzlich motiviert. Sagt ihnen, wie toll es ist, dass sie ihrem kleinen Bruder beim Bauen geholfen haben, auch wenn das Ergebnis noch nicht perfekt ist. Oder lobt sie dafür, dass sie ihre Freundin getröstet haben, als diese traurig war. Indem ihr ihre Anstrengungen anerkennt, stärkt ihr ihr Selbstvertrauen und ermutigt sie, weiterhin freundlich zu sein. Denn Kinder wollen in der Regel gefallen und werden sich bemühen, euer Lob zu verdienen.
Letztendlich handeln Kinder so, wie sie sich selbst sehen.
Eine wichtige Erkenntnis, die uns daran erinnert, wie prägend unsere Worte und Handlungen für die Entwicklung unserer Kinder sind. Wenn wir ihnen immer wieder sagen, dass sie freundliche und liebevolle Menschen sind, werden sie sich auch so verhalten. Es ist wie ein innerer Kompass, der sie in die richtige Richtung lenkt. Aber Achtung: Das bedeutet nicht, dass wir ihre Fehler ignorieren sollen. Im Gegenteil, es ist wichtig, dass wir ihnen auch sagen, wenn sie sich nicht richtig verhalten haben. Aber anstatt sie zu beschimpfen oder zu bestrafen, sollten wir ihnen erklären, warum ihr Verhalten nicht in Ordnung war und wie sie es in Zukunft besser machen können. Eine konstruktive Kritik, die auf Liebe und Verständnis basiert, ist viel wirkungsvoller als jede Strafe.
Wenn es mal nicht so läuft: Konsequenzen und Wiedergutmachung
Mit einem klaren Rahmen im Hinterkopf könnt ihr Fehltritte besser korrigieren. Egal ob euer Kind euch, ein Geschwisterkind, einen Freund oder das Haustier schlecht behandelt: Sprecht das Verhalten sofort und deutlich an. Bleibt dabei ruhig, denn Beschimpfungen und Strafen sind kontraproduktiv. Sagt klar und deutlich, was falsch gelaufen ist. „Das war unfreundlich. Du hast deiner Freundin gerade an den Haaren gezogen. Wie denkst du, fühlt sie sich jetzt? Wie würdest du dich fühlen, wenn dir das passieren würde?“ Es geht darum, das Kind mit den Konsequenzen seines Handelns zu konfrontieren und Empathie zu wecken. Denn oft handeln Kinder nicht aus böser Absicht, sondern aus Unüberlegtheit oder Frustration. Indem wir ihnen helfen, die Perspektive des anderen einzunehmen, können wir ihr Verständnis für die Auswirkungen ihres Verhaltens schärfen.
Auch wenn Kinder älter werden und unfreundliches Verhalten eher verbal als körperlich wird, ist es wichtig, ihnen zu erklären, dass sie jemanden verletzt haben. Die meisten Kinder wollen das nicht. Wenn sie verstehen, was sie dem anderen antun, wird der Preis für ihr Verhalten höher als der vermeintliche Nutzen. Es geht darum, ihnen bewusst zu machen, dass ihre Worte und Handlungen eine Wirkung haben und dass sie Verantwortung für diese Wirkung tragen. Und das gilt nicht nur für den Umgang mit anderen Kindern, sondern auch für den Umgang mit Erwachsenen. Respekt und Wertschätzung sollten immer die Grundlage jeder Interaktion sein. Denn nur so können wir eine Gesellschaft schaffen, in der sich jeder wohl und respektiert fühlt.
Manchmal reicht eine Entschuldigung nicht aus. Dann ist Wiedergutmachung angesagt. Kinder müssen lernen, dass sie etwas tun müssen, um ihren Fehler wieder gutzumachen. Einige Ideen:
- Sich entschuldigen und erklären, warum das Verhalten falsch war.
- Etwas Nettes für die Person tun, die verletzt wurde (z.B. eine Zeichnung malen oder einen Brief schreiben).
- Beim Aufräumen oder anderen Aufgaben helfen.
- Auf etwas verzichten, das man gerne hätte (z.B. eine Süßigkeit oder eine Stunde Fernsehen).
Die Wiedergutmachung sollte altersgerecht und angemessen sein. Es geht darum, dem Kind zu zeigen, dass es Verantwortung für sein Handeln übernehmen kann und dass es Möglichkeiten gibt, Fehler wieder gutzumachen. Und es ist auch eine gute Gelegenheit, um über die Ursachen des Fehlverhaltens zu sprechen und gemeinsam Strategien zu entwickeln, wie man in Zukunft ähnliche Situationen vermeiden kann.
Je nach Schwere des Vorfalls können zusätzliche Konsequenzen erforderlich sein, um zu verdeutlichen, dass unfreundliches Verhalten nicht akzeptabel ist. Achtet darauf, dass die Konsequenzen sinnvoll sind. Ein Fernsehverbot, der Entzug von Computerspielen oder andere Einschränkungen können helfen, das Kind für sein Fehlverhalten zu sensibilisieren. Wichtig ist, dass die Konsequenzen im Verhältnis zum Fehlverhalten stehen und dass sie dem Kind die Möglichkeit geben, über sein Handeln nachzudenken und daraus zu lernen. Denn Strafen sollten nicht dazu dienen, das Kind zu demütigen oder zu verletzen, sondern dazu, ihm zu helfen, sein Verhalten zu ändern. Und vergesst nicht, dass auch nach einer Strafe noch Raum für Versöhnung und Vergebung sein muss.
Das Wichtigste: Liebe und Wertschätzung
Egal was passiert, erinnert eure Kinder immer wieder daran, wie gut sie sind, auch in den schwierigsten Momenten. Vertraut darauf, dass positive Verstärkung wirkt. Sagt ihnen: „Du bist ein freundlicher Mensch, und das war nicht freundlich.“ Kinder handeln letztendlich so, wie sie sich selbst sehen. Wenn wir ihnen immer wieder sagen, dass sie freundlich und liebevoll sind, werden sie sich auch so verhalten. Es ist wie ein innerer Kompass, der sie in die richtige Richtung lenkt. Aber Achtung: Das bedeutet nicht, dass wir ihre Fehler ignorieren sollen. Im Gegenteil, es ist wichtig, dass wir ihnen auch sagen, wenn sie sich nicht richtig verhalten haben. Aber anstatt sie zu beschimpfen oder zu bestrafen, sollten wir ihnen erklären, warum ihr Verhalten nicht in Ordnung war und wie sie es in Zukunft besser machen können. Eine konstruktive Kritik, die auf Liebe und Verständnis basiert, ist viel wirkungsvoller als jede Strafe.
Es wurde einmal gesagt, dass die Worte, mit denen wir mit Kindern sprechen, zu den Worten ihrer inneren Welt werden können – zu der kleinen Stimme in ihrem Kopf. Nutzt jede Gelegenheit, um euren Kindern zu sagen, dass sie gute Menschen sind und dass ihr ihre Bemühungen, freundlich zu sein, bemerkt und schätzt. Denn was wir unseren Kindern mit auf den Weg geben, prägt sie ein Leben lang. Es ist wie ein Samen, den wir in ihre Herzen pflanzen und der mit der Zeit zu einem starken Baum heranwächst. Ein Baum der Freundlichkeit, der Liebe und des Mitgefühls. Und dieser Baum wird nicht nur ihr eigenes Leben bereichern, sondern auch das Leben all der Menschen, denen sie begegnen. Denn Freundlichkeit ist wie ein Lächeln, das man verschenkt und das immer wieder zurückkommt.
Fazit
Freundlichkeit ist keine angeborene Eigenschaft, sondern eine Fähigkeit, die erlernt und gefördert werden muss. Als Eltern spielen wir dabei eine entscheidende Rolle. Indem wir klare Erwartungen setzen, Werte vorleben, Fehltritte konstruktiv ansprechen und vor allem Liebe und Wertschätzung schenken, können wir unseren Kindern helfen, zu freundlichen und mitfühlenden Menschen heranzuwachsen. Es ist ein Prozess, der Zeit und Geduld erfordert, aber der sich lohnt. Denn eine Welt voller freundlicher Menschen ist eine Welt, in der es sich zu leben lohnt. Also, liebe Mamas, lasst uns gemeinsam daran arbeiten, unsere Kinder zu kleinen Botschaftern der Freundlichkeit zu machen.
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