Der Alltag von Müttern ist oft ein Drahtseilakt zwischen Job, Kindern, Haushalt und den eigenen Ansprüchen. Der Druck, alles perfekt zu machen, kann erdrückend sein. Doch es gibt einen Weg, aus diesem Hamsterrad auszubrechen: Indem man lernt, sich von dem Zwang zu befreien, ständig etwas leisten und andere beeindrucken zu müssen. Es geht darum, die eigenen Bedürfnisse wieder in den Fokus zu rücken und sich von überflüssigem Ballast zu befreien.
Die Illusion der Perfektion
Erinnern Sie sich an die Schulzeit, als es darum ging, in die angesagte Clique aufgenommen zu werden? Ein endloser Kampf um Anerkennung, der oft auf Äußerlichkeiten basierte. Man trug die richtigen Klamotten, hörte die „coole“ Musik und versuchte, den Erwartungen der anderen gerecht zu werden. Doch mit dem Erwachsenwerden sollte diese Phase eigentlich vorbei sein. Falsch gedacht! Stattdessen hat sich der Schauplatz nur verlagert. Nun geht es darum, mit dem perfekten Job, den wohlerzogenen Kindern, dem makellosen Haus und den selbstgebackenen Köstlichkeiten zu glänzen. Der Druck, mithalten zu müssen, ist allgegenwärtig. Doch was, wenn wir uns einfach weigern, dieses Spiel mitzuspielen? Was, wenn wir uns erlauben, unperfekt zu sein und uns auf das zu konzentrieren, was uns wirklich wichtig ist? Der erste Schritt zur Entspannung ist die Erkenntnis, dass Perfektion eine Illusion ist. Niemand hat alles im Griff, und das ist auch gut so.
Schluss mit dem Stress-Gequatsche
Unter Müttern ist der Austausch über den eigenen Stresszustand ein beliebtes Gesprächsthema. Wer hat den anstrengendsten Job, die unartigsten Kinder oder das chaotischste Haus? Es scheint fast, als ob wir uns gegenseitig überbieten wollen, um zu beweisen, wer am meisten leidet. Doch was bringt es, sich im Leid zu suhlen? Natürlich ist es wichtig, sich auszutauschen und Unterstützung zu suchen, wenn man überlastet ist. Aber in einen Wettbewerb zu verfallen, wer das stressigere Leben hat, ist kontraproduktiv. Es erzeugt nur noch mehr Druck und verstärkt das Gefühl, nicht gut genug zu sein. Anstatt sich im Stress zu vergleichen, sollten wir uns lieber gegenseitig ermutigen, Grenzen zu setzen und uns Zeit für uns selbst zu nehmen. Hören Sie auf, sich mit anderen zu vergleichen. Jeder Mensch hat seine eigenen Stärken und Schwächen, und es ist in Ordnung, nicht alles perfekt zu können.
Gemeinsame Auszeit: Wie Mutter und Tochter in den eigenen vier Wänden zur Ruhe kommen.
Mit schlechtem Beispiel voran!
Auf dem Kindergeburtstag von Lola gab es Ponyreiten, und bei Anastasia hat ein professioneller Fotograf die Modenschau dokumentiert. Sofort beginnt das Gedankenkarussell: Wie kann ich da mithalten? Nicht für das Kind, sondern für das eigene Ego. Wir sind so darauf fixiert, ein gutes Beispiel zu sein, dass wir vergessen, dass es auch in Ordnung ist, mal faul zu sein. „Susanne kann schon ohne Stützräder fahren, das schaffst du auch!“ Warum nicht mal sagen: „Boah, die Karolin ist so eine faule Sau, die bewegt sich freiwillig keinen Stück. Ich muss auch mehr auf dem Sofa abhängen!“ Es ist an der Zeit, sich von dem Zwang zu befreien, ständig perfekt zu sein und sich stattdessen zu erlauben, unperfekt zu sein. Seien Sie ein schlechtes Beispiel! Brechen Sie aus der Spirale von „höher, schneller, weiter“ aus und entdecken Sie die Schönheit der Mittelmäßigkeit.
Die wahre Entspannung beginnt, wenn wir uns von dem Zwang befreien, ständig etwas leisten und andere beeindrucken zu müssen.
Hara hachi bu (… und Schluss mit dem Optimierungswahn)
„Hara hachi bu“ ist eine japanische Weisheit, die besagt, dass man nur so viel essen soll, bis man zu 80 Prozent satt ist. Dieses Prinzip lässt sich auch auf andere Lebensbereiche übertragen. Es bedeutet, dass man nicht immer alles zu 100 Prozent erledigen muss. Es ist in Ordnung, auch mal nur 80 Prozent zu geben und den Rest der Energie für sich selbst zu nutzen. Anstatt alle Fenster auf einmal zu putzen, putzen Sie nur die Hälfte und gönnen Sie sich stattdessen eine entspannende Tasse Tee. Oder lassen Sie das Unkraut im Garten einfach mal wachsen und lesen Sie stattdessen ein gutes Buch. Seitdem ich Hara hachi bu praktiziere, geht es mir besser. Ich putze zum Beispiel nicht mehr alle Fenster auf einmal. Oder harke Unkraut, bis mir der Schweiß in Strömen läuft und ich entkräftet aufs Sofa sinke. Dann bleibt auch mehr Energie für Sachen, die Spaß machen! Es geht darum, den Optimierungswahn zu stoppen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Ein Zauberspruch gegen Überlastung
Die Erwartungshaltung ist ein heimtückischer Tyrann. Sie verlangt nicht nur, dass wir unsere Pflichten erfüllen, sondern auch, dass wir noch eine Schippe drauflegen. Küche geputzt? Schnell noch einen Kuchen backen! Essen gekocht? Noch schnell den Tisch dekorieren! Endlich eine Kaffeepause? Schon kommt das Kind und will zum Drogeriemarkt gefahren werden. Doch es gibt einen Zauberspruch, der gegen zu hohe Erwartungen hilft: „Dazu habe ich keine Lust!“ Fünf Wörter, die wie ein Befreiungsschlag wirken. Sie erlauben uns, Nein zu sagen und uns auf unsere eigenen Bedürfnisse zu konzentrieren. Es ist in Ordnung, nicht immer für alle da zu sein. Es ist in Ordnung, sich Zeit für sich selbst zu nehmen. Es ist in Ordnung, einfach mal nichts zu tun. Dieser Zauberspruch hilft uns, uns selbst neu kennenzulernen: Als Frau mit eigenen Bedürfnissen.
Die To-Don’t-Liste
Unser bisheriges Leben haben wir der To-Do-Liste gewidmet. Jetzt ist es Zeit für die To-Don’t-Liste. Darauf kommt alles, was wir bisher nur aus Pflichtbewusstsein und Gewohnheit gemacht haben. Den Keller aufräumen, obwohl wir in der Sonne sitzen wollen. Nach Optimierung streben. Es allen recht machen. Sich von Erwartungshaltungen unter Druck setzen lassen. Beeindrucken wollen. Die To-Don’t-Liste ist ein mächtiges Werkzeug, um sich von unnötigem Ballast zu befreien und Platz für die Dinge zu schaffen, die uns wirklich wichtig sind. Es ist eine Erinnerung daran, dass wir nicht alles tun müssen und dass es in Ordnung ist, Nein zu sagen. Die To-Don’t-Liste ist ein Akt der Selbstliebe und ein Schritt zu einem entspannteren und erfüllteren Leben.
Hier sind einige Beispiele für Einträge auf einer To-Don’t-Liste:
- Den Keller aufräumen, obwohl wir in der Sonne sitzen wollen.
- Nach Optimierung streben.
- Es allen recht machen.
- Sich von Erwartungshaltungen unter Druck setzen lassen.
- Beeindrucken wollen.
Fazit: Entspannung als Lebensstil
Entspannung ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Besonders für Mütter, die oft unter einem enormen Druck stehen, alles perfekt zu machen. Doch es gibt einen Ausweg aus dem Hamsterrad: Indem man lernt, sich von dem Zwang zu befreien, ständig etwas leisten und andere beeindrucken zu müssen. Es geht darum, die eigenen Bedürfnisse wieder in den Fokus zu rücken und sich von überflüssigem Ballast zu befreien. Schluss mit dem Stress-Gequatsche, dem Optimierungswahn und den überhöhten Erwartungen! Stattdessen sollten wir uns erlauben, unperfekt zu sein, uns Zeit für uns selbst zu nehmen und uns auf das zu konzentrieren, was uns wirklich wichtig ist. Die To-Don’t-Liste ist ein mächtiges Werkzeug, um sich von unnötigem Ballast zu befreien und Platz für die Dinge zu schaffen, die uns wirklich wichtig sind. Entspannung ist ein Lebensstil, der uns hilft, ein erfüllteres und glücklicheres Leben zu führen.
Eltern.de