Familienleben in Krisenzeiten: Was Eltern heute bewegt

In einer Welt, die sich ständig im Wandel befindet, suchen Familien nach Halt und Orientierung. Die Nachrichten sind voll von beunruhigenden Meldungen: Klimawandel, Kriege, wirtschaftliche Unsicherheit. Diese Krisen beeinflussen unser Lebensgefühl und werfen Schatten auf das Familienleben. Doch inmitten dieser stürmischen Zeiten gibt es auch Hoffnung und Lichtblicke. Eine aktuelle Studie von ELTERN und dem Forschungsinstitut mindline media hat untersucht, was Familien in diesen Zeiten bewegt und was ihnen Halt gibt. Die Ergebnisse zeigen, dass Familien trotz aller Widrigkeiten einen starken Zusammenhalt bewahren und neue Wege finden, um mit den Herausforderungen umzugehen.

Die Verunsicherung wächst – Krisen im Blickfeld der Eltern

Die Ergebnisse der Studie zeigen deutlich, dass die Verunsicherung unter Eltern gestiegen ist. Fast jedes zweite Elternteil gibt an, sich heute mehr Sorgen zu machen als noch vor zwei oder drei Jahren. Besonders brisante Themen sind Krieg, wirtschaftliche Entwicklung und die Zukunftschancen der eigenen Kinder. Die Corona-Pandemie, die uns lange Zeit in Atem gehalten hat, scheint dabei fast in den Hintergrund zu treten. Diese Entwicklung ist angesichts der aktuellen Weltlage wenig überraschend, doch das Ausmaß der Verunsicherung ist dennoch bemerkenswert. Die Sorgen der Eltern sind vielfältig und betreffen unterschiedliche Lebensbereiche, von der finanziellen Situation bis hin zur Gesundheit der Kinder.

Besonders betroffen von dieser Verunsicherung sind Mütter und Familien mit geringem Einkommen. Mütter fühlen sich stärker belastet und machen sich größere Sorgen um die Zukunft ihrer Kinder, ihre Gesundheit und ihre finanzielle Lage. In einkommensschwachen Familien sind die Sorgen besonders groß, da sie sich nicht nur um die persönliche finanzielle Situation sorgen, sondern auch um die Versorgung mit Lebensmitteln und die Zukunftschancen ihrer Kinder. Hier zeigt sich, dass Wohlstand ein gewisser Schutz vor Sorgen sein kann, während Armut die Verunsicherung verstärkt. Es ist wichtig, diese Unterschiede zu berücksichtigen und gezielte Unterstützung für besonders belastete Familien anzubieten.

Familie hält zusammen

Familien in Krisenzeiten: Ein Zeichen der Einheit. Die ELTERN-STUDIE beleuchtet, wie Corona, Krieg und Klimawandel das Familienleben beeinflussen.

Die Suche nach dem idealen Zuhause – Wohnen und Arbeiten im Wandel

Die Studie zeigt auch, dass sich die Prioritäten beim Wohnen und Arbeiten verändert haben. Ein grünes Umfeld und eine nette Nachbarschaft sind für Eltern besonders wichtig geworden. Kulturelle Angebote in der Großstadt spielen eine eher untergeordnete Rolle. Auch die Nähe zu Einkaufsmöglichkeiten und Betreuungseinrichtungen ist von großer Bedeutung, insbesondere für Familien mit jüngeren Kindern. Der Wunsch nach einem idyllischen Zuhause, in dem sich die Familie wohlfühlt und die Kinder sicher aufwachsen können, ist in Krisenzeiten noch stärker geworden.

Das Homeoffice hat in den letzten Jahren viele Familien vor neue Herausforderungen gestellt, aber auch neue Möglichkeiten eröffnet. Viele Eltern schätzen die Flexibilität und die Zeitersparnis, die das Homeoffice mit sich bringt. Väter übernehmen häufig mehr Haus- und Familienarbeit, und die Beziehungen innerhalb der Familie können gestärkt werden. Allerdings hat das Homeoffice auch zu mehr Streit in Familien geführt, insbesondere bei jüngeren Eltern mit kleinen Kindern. Es ist nicht immer einfach, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen, und eine gute Kinderbetreuung ist unerlässlich, damit Eltern sich auf ihre Arbeit konzentrieren können. Die Studienergebnisse verdeutlichen, dass die Vorzüge des Homeoffice ungleich verteilt sind. Höhergebildete Eltern profitieren deutlich stärker davon als Eltern mit geringerem Bildungsabschluss. Hier besteht Handlungsbedarf, um die Vorteile des Homeoffice für alle Familien zugänglich zu machen.

„Krisen schärfen den Blick für das Wesentliche und legen die Quellen frei, aus denen wir Kraft schöpfen können. Es sind die Widrigkeiten, die uns überhaupt erst wachsen lassen.“

Kinderbetreuung und Medienkonsum – Unterstützung und Herausforderungen

Eine verlässliche Kinderbetreuung ist für Eltern unerlässlich, um den Familienalltag zu meistern. Kita, Schule und Hort sind wichtige Stützen, die nicht nur die Betreuung der Kinder gewährleisten, sondern auch deren Entwicklung fördern. Eltern sind sich einig, dass Kinder in Betreuungseinrichtungen wichtige soziale Kompetenzen erlernen. Allerdings sind viele Eltern auch der Meinung, dass Kinder in den ersten Lebensjahren vorrangig von einem Elternteil betreut werden sollten und nicht den ganzen Tag in der Kita verbringen sollten. Hier zeigt sich ein Spannungsfeld zwischen dem Wunsch nach guter Betreuung und dem Bedürfnis nach einer engen Bindung zum Kind. Es ist wichtig, die unterschiedlichen Bedürfnisse von Eltern und Kindern zu berücksichtigen und flexible Betreuungsmodelle anzubieten.

Auch der Medienkonsum spielt im Familienleben eine wichtige Rolle. Technische Angebote wie Messenger helfen Familien, Kontakt zu Großeltern, Verwandten und Freunden zu halten. Gute Medienangebote können Eltern dabei unterstützen, Themen anschaulich und kindgerecht zu erklären. Allerdings sehen Eltern auch Nachteile im Medienkonsum. Zu viel Medienkonsum kann den Familienzusammenhalt schwächen und zu Konflikten führen. Es ist wichtig, einen ausgewogenen Umgang mit Medien zu finden und den Medienkonsum der Kinder zu begleiten und zu regulieren.

Familienpolitik und Wertvorstellungen – Wünsche für die Zukunft

Eltern wünschen sich mehr Unterstützung vom Staat, insbesondere in finanzieller Hinsicht. Mehr Flexibilität im Job, mehr Verständnis für die Bedürfnisse von Eltern und Kindern und Rücksicht vom Arbeitgeber sind weitere wichtige Anliegen. Eltern wünschen sich eine Politik, die Familien stärkt und ihnen ein gutes Leben ermöglicht. Doch was wünschen sich Eltern für ihre Kinder? Ein starkes Selbstbewusstsein, eine gute Bildung und Vertrauen in den Rückhalt der Familie sind die drei wichtigsten Dinge, die Eltern ihren Kindern mitgeben möchten. Gute Umgangsformen, Optimismus, Toleranz und Einfühlungsvermögen folgen mit etwas Abstand. Eltern scheinen ihre Kinder gut eingebettet wissen zu wollen in dem sozialen Gefüge, in das sie hineinwachsen und das ihnen später im Leben selbst Halt geben könnte. Die Studie zeigt, dass sich die Wertvorstellungen je nach Bildungsstand unterscheiden können. Es ist wichtig, diese Unterschiede zu berücksichtigen und eine Familienpolitik zu gestalten, die allen Familien gerecht wird.

Rituale spielen im Familienleben eine wichtige Rolle. Sie geben Halt und Orientierung und stärken den Zusammenhalt. Feste Gewohnheiten beim Bringen und Abholen der Kinder, gemeinsame Mahlzeiten und regelmäßige Familienausflüge sind Beispiele für Rituale, die Familien Kraft geben können. In Krisenzeiten sind Rituale besonders wichtig, da sie eine Konstante im Alltag darstellen und den Kindern Sicherheit vermitteln. Es lohnt sich, bewusst Rituale zu pflegen und neue Rituale zu entwickeln, die zur individuellen Familiensituation passen.

Fazit: Familienleben in Krisenzeiten – Zusammenhalt und Resilienz

Die ELTERN-STUDIE zeigt, dass Familien in Krisenzeiten vor großen Herausforderungen stehen. Die Verunsicherung ist gestiegen, und viele Eltern machen sich Sorgen um die Zukunft ihrer Kinder. Doch die Studie zeigt auch, dass Familien einen starken Zusammenhalt bewahren und neue Wege finden, um mit den Herausforderungen umzugehen. Ein grünes Umfeld, eine nette Nachbarschaft und eine verlässliche Kinderbetreuung sind für Eltern besonders wichtig geworden. Das Homeoffice hat neue Möglichkeiten eröffnet, aber auch zu mehr Streit in Familien geführt. Eltern wünschen sich mehr Unterstützung vom Staat und eine Politik, die Familien stärkt. Ein starkes Selbstbewusstsein, eine gute Bildung und Vertrauen in den Rückhalt der Familie sind die wichtigsten Dinge, die Eltern ihren Kindern mitgeben möchten. Rituale spielen im Familienleben eine wichtige Rolle und geben Halt und Orientierung. Trotz aller Widrigkeiten bewahren Familien ihre Resilienz und finden Wege, um ein gutes Leben zu führen.

QUELLEN

Eltern.de

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