Das Leben mit Kindern ist ein Abenteuer, ein Wirbelwind aus Liebe, Lachen und unendlichen To-Do-Listen. Zwischen Windelwechseln, Elternabenden und dem Jonglieren von Job und Familie kann es sich anfühlen, als würden Freundschaften auf der Strecke bleiben. Doch gerade in dieser turbulenten Phase sind sie wichtiger denn je: Freundinnen, die zuhören, mitfiebern, einen aufbauen, wenn man am liebsten alles hinschmeißen würde. Wie also gelingt es, diese wertvollen Beziehungen zu pflegen, ohne dabei selbst auf der Strecke zu bleiben?
Ein Netzwerk aus Verbundenheit: Warum Freundschaften für Mütter so wichtig sind
Stell dir vor, du stehst mitten im größten Chaos. Die Kinder streiten, das Abendessen brennt an, und dann klingelt auch noch das Telefon. Am anderen Ende der Leitung ist eine Freundin, die einfach nur fragt: „Wie geht es dir wirklich?“ In solchen Momenten wird klar, wie wichtig Freundschaften sind. Sie sind das Netz, das uns auffängt, wenn wir fallen, die Schulter, an die wir uns lehnen können, und der Spiegel, der uns zeigt, dass wir nicht allein sind. Freundschaften geben uns das Gefühl, gesehen und verstanden zu werden – etwas, das im Mama-Alltag oft zu kurz kommt. Studien haben gezeigt, dass Mütter mit einem starken sozialen Netzwerk weniger unter postnatalen Depressionen leiden und insgesamt glücklicher sind. Freundschaften sind also nicht nur ein Luxus, sondern eine Notwendigkeit für unser Wohlbefinden.
Die Realität: Wenn aus „Wir treffen uns bald“ ein „Irgendwann mal“ wird
Die Veränderungen, die mit der Mutterschaft einhergehen, sind enorm. Plötzlich dreht sich alles um den kleinen Menschen, der unser Leben auf den Kopf stellt. Die Nächte sind kurz, die Tage lang, und die freie Zeit schrumpft auf ein Minimum. Spontane Treffen im Lieblingscafé? Lange Telefonate bis spät in die Nacht? Oft Fehlanzeige. Und dann sind da noch die Erwartungen: die eigenen, die des Partners, die der Gesellschaft. Man soll eine perfekte Mutter sein, eine liebevolle Partnerin, eine engagierte Mitarbeiterin – und nebenbei noch ein strahlendes Lächeln aufsetzen. Kein Wunder, dass da die Freundschaften leiden. Manchmal ist es die fehlende Zeit, manchmal die räumliche Distanz, manchmal aber auch die unterschiedlichen Lebensrealitäten, die eine Kluft entstehen lassen.
Freundschaften pflegen mit Kindern
Die Angst vor dem Urteil: Wenn sich Mütter und Nicht-Mütter entfremden
Ein weiterer Faktor, der Freundschaften belasten kann, ist die Angst vor dem Urteil. Mütter fühlen sich oft von ihren kinderlosen Freundinnen nicht verstanden, weil diese die Herausforderungen des Elternseins nicht nachvollziehen können. Umgekehrt haben Nicht-Mütter manchmal das Gefühl, dass sich ihre Freundinnen nur noch für Babybrei und Schlafenszeiten interessieren. Es entstehen Missverständnisse, Vorurteile und schließlich Entfremdung. Doch es muss nicht so weit kommen. Offene Kommunikation, gegenseitiges Verständnis und die Bereitschaft, sich auf die veränderte Lebenssituation einzulassen, können helfen, diese Kluft zu überwinden. Es geht darum, die Gemeinsamkeiten zu betonen und die Unterschiede zu akzeptieren.
Es ist ein Balanceakt, keine Frage. Aber es ist ein Balanceakt, der sich lohnt. Denn Freundschaften sind wie Anker in stürmischen Zeiten. Sie geben uns Halt, Orientierung und das Gefühl, nicht allein zu sein. Und sie erinnern uns daran, dass wir mehr sind als nur Mütter, sondern auch Frauen mit eigenen Wünschen, Träumen und Bedürfnissen.
Freundschaften sind nicht nur ein schöner Bonus im Leben einer Mutter, sondern eine wichtige Säule für ihr emotionales und psychisches Wohlbefinden.
10 Tipps, wie du auch mit Kindern deine Freundschaften pflegst
Die Pflege von Freundschaften sollte also Priorität haben. Aber wie gelingt das im turbulenten Mama-Alltag? Hier sind 10 Tipps, die helfen können:
- Sei ehrlich und kommuniziere offen: Sprich über deine Bedürfnisse und Erwartungen. Erkläre deinen Freundinnen, wie sich dein Leben verändert hat und was du von ihnen brauchst.
- Plane feste Treffen: Ob ein monatlicher Mädelsabend, ein gemeinsamer Spaziergang oder ein kurzer Kaffeeplausch – feste Termine schaffen Verbindlichkeit und verhindern, dass die Freundschaft in Vergessenheit gerät.
- Nutze die kleinen Momente: Ein kurzes Telefonat während des Mittagsschlafs, eine WhatsApp-Nachricht zwischendurch oder ein Kommentar unter einem Social-Media-Post – kleine Aufmerksamkeiten zeigen, dass du an deine Freundinnen denkst.
- Sei flexibel und kompromissbereit: Nicht immer ist ein Treffen ohne Kinder möglich. Sei offen für Alternativen wie ein gemeinsames Picknick im Park oder ein Spielplatzbesuch.
- Höre zu und zeige Interesse: Auch wenn dein Leben gerade von Babybrei und Windeln bestimmt wird, vergiss nicht, dich für das Leben deiner Freundinnen zu interessieren.
- Sei verständnisvoll: Es ist okay, wenn deine Freundinnen nicht immer deine Situation nachvollziehen können. Versuche, ihnen deine Welt zu erklären, ohne sie zu verurteilen.
- Nimm dir Zeit für dich selbst: Nur wer auf sich selbst achtet, kann auch für andere da sein. Plane regelmäßig Zeit für dich ein, um deine Batterien aufzuladen und deine Freundschaften zu pflegen.
- Sei kreativ: Ein gemeinsamer Kochabend, ein DIY-Projekt oder ein Besuch im Kino – es gibt viele Möglichkeiten, Zeit miteinander zu verbringen, die Spaß machen und die Freundschaft stärken.
- Vergiss nicht die alten Rituale: Ob ein gemeinsamer Urlaub, ein jährliches Konzert oder ein besonderes Geburtstagsritual – pflege die Traditionen, die euch verbinden.
- Sei dankbar: Wertschätze deine Freundinnen und zeige ihnen, wie wichtig sie für dich sind. Ein liebevolles Wort, eine kleine Geste oder ein aufrichtiges Dankeschön können Wunder wirken.
Diese Tipps sind natürlich nur Anregungen. Jede Freundschaft ist einzigartig und braucht individuelle Pflege. Wichtig ist, dass du aktiv bleibst, dich engagierst und deine Freundschaften als wertvolle Bereicherung in deinem Leben betrachtest. Denn am Ende des Tages sind es die Menschen, die uns lieben, unterstützen und zum Lachen bringen, die unser Leben wirklich lebenswert machen.
Die Suche nach neuen Kontakten: Freundschaften knüpfen im Mama-Alltag
Manchmal ist es auch an der Zeit, neue Freundschaften zu schließen, besonders wenn sich die alten Kontakte verändern oder weniger werden. Der Mama-Alltag bietet viele Möglichkeiten, andere Mütter kennenzulernen: in Krabbelgruppen, beim Babyschwimmen, im Eltern-Kind-Café oder auf dem Spielplatz. Auch Online-Foren und soziale Netzwerke können eine gute Anlaufstelle sein, um Gleichgesinnte zu finden. Wichtig ist, offen zu sein und auf andere zuzugehen. Ein Lächeln, ein nettes Gespräch oder ein gemeinsames Interesse können der Beginn einer wunderbaren Freundschaft sein. Und wer weiß, vielleicht findest du ja deine neue beste Freundin beim nächsten Elternabend.
Fazit: Freundschaften als Kraftquelle für Mütter
Freundschaften sind für Mütter eine unverzichtbare Kraftquelle. Sie bieten emotionale Unterstützung, helfen bei der Stressbewältigung und schenken das Gefühl, nicht allein zu sein. Auch wenn die Pflege von Freundschaften im turbulenten Mama-Alltag eine Herausforderung sein kann, lohnt es sich, in diese Beziehungen zu investieren. Ehrliche Kommunikation, feste Treffen, kleine Aufmerksamkeiten und gegenseitiges Verständnis sind der Schlüssel zu lebendigen und erfüllenden Freundschaften. Und vergiss nicht: Du bist mehr als nur eine Mutter. Du bist eine Frau mit eigenen Wünschen, Träumen und Bedürfnissen. Und deine Freundinnen sind da, um dich auf diesem Weg zu begleiten.
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