Seltsames Verhalten von Kleinkindern: Gelassenheit ist der Schlüssel

Es ist ein offenes Geheimnis unter Eltern: Kleinkinder benehmen sich manchmal… sagen wir mal, eigentümlich. Von plötzlicher Essensverweigerung bis hin zu unerklärlichem Kopfstoßen – viele Verhaltensweisen lassen selbst erfahrene Mütter und Väter ratlos zurück. Ist es normal, wenn der Nachwuchs mit seinem Stuhlgang spielt? Warum würgt sich mein Kind plötzlich selbst? Und sollte man sich Sorgen machen, wenn das Kind mit dem Kopf gegen die Wand schlägt?

Wenn der Teller zum Schlachtfeld wird: Warum wählerisches Essen ganz normal ist

Gerade noch hat Ihr kleiner Schatz begeistert Obst, Gemüse und Proteine verputzt, und im nächsten Moment fliegen die einstigen Lieblingsspeisen im hohen Bogen vom Hochstuhl. Apfelmus wird angewidert zur Seite geschoben, und die sorgfältig zubereiteten Hähnchenstückchen bleiben unberührt liegen. Diese plötzliche Wandlung vom Allesfresser zum extrem wählerischen Esser ist nicht nur frustrierend, sondern auch beunruhigend. Doch was steckt wirklich dahinter?

Die gute Nachricht ist: Wählerisches Essverhalten ist bei Kleinkindern völlig normal. Es kann schlichtweg bedeuten, dass Ihr Kind gerade keinen Hunger hat. Oder aber, dass sich der Geschmackssinn Ihres Kindes weiterentwickelt und es empfindlicher auf bestimmte Texturen reagiert. Aber geben Sie nicht auf! Bleiben Sie geduldig und bieten Sie weiterhin gesunde Lebensmittel an, ohne dem Drama allzu viel Aufmerksamkeit zu schenken. Denn oft ist es nur eine Phase, die vorübergeht.

Plötzlich wieder Windeln? Rückschritte in der Entwicklung sind kein Grund zur Panik

Ihr Kind war kurz davor, trocken zu werden, und plötzlich passieren wieder Unfälle am laufenden Band. Oder Ihr kleiner Engel hat früher wie ein Murmeltier geschlummert und weigert sich nun standhaft, Mittagsschlaf zu machen. Das Zubettgehen wird zur stundenlangen Geduldsprobe. Kein Wunder, dass Sie erschöpft und frustriert sind. Aber was können Sie tun?

Veränderungen im Leben Ihres Kindes, wie zum Beispiel die Ankunft eines neuen Geschwisterchens, können zu Rückschritten bei der Sauberkeitserziehung führen. Aber keine Panik! Strafen Sie Ihr Kind nicht, sondern arbeiten Sie einfach geduldig daran, das Gelernte zu wiederholen. Auch Schlafregressionen sind oft auf die rasante Entwicklung von Körper und Gehirn zurückzuführen. Krankheiten, veränderte Routinen oder das Zahnen können ebenfalls den Schlaf beeinflussen. Auch wenn es schwerfällt, gedulden Sie sich. Sobald der Auslöser verschwunden ist, wird Ihr Kind wieder gut schlafen – vorausgesetzt, Sie haben eine feste Abendroutine etabliert.

Hände weg von da unten! Wenn Kleinkinder ihren Körper entdecken

Viele Eltern sind alarmiert, wenn ihr Kind ständig an seinen Genitalien herumspielt. Doch auch wenn dies verständlicherweise Besorgnis auslösen kann, besonders wenn es Ihr erstes Kind ist, sollten Sie nicht gleich in Panik verfallen. Ihr Kind entdeckt gerade seinen Körper! So einfach ist das. Lenken Sie es ab, ohne viel Aufhebens darum zu machen. Erinnern Sie sich, wie Ihr Baby seine Hände entdeckt hat? Die Entdeckung des eigenen Körpers ist im Grunde nichts anderes. Wenn Ihr Kind älter wird, können Sie ihm altersgerecht erklären, wann und wo diese Art der Selbstberührung angemessen ist – ohne Ihr Kind zu beschämen.

„Die meisten ’seltsamen‘ Verhaltensweisen von Kleinkindern sind Ausdruck ihrer natürlichen Neugier und Entwicklung. Es ist wichtig, gelassen zu bleiben und zu verstehen, was hinter diesen Handlungen steckt.“

Kopf gegen die Wand: Was steckt hinter dem rhythmischen Kopfstoßen?

Wenn Ihr Kind zum ersten Mal mit dem Kopf gegen die Wand schlägt, werden Sie wahrscheinlich erschrecken. Tut das nicht weh? Warum benimmt es sich, als wäre es auf einem Heavy-Metal-Konzert? Ist das normal? Beruhigen Sie sich, meistens ist alles in Ordnung. Kopfstoßen kann rhythmisch wirken und Kindern, die Schmerzen haben oder müde sind, eine beruhigende Stimulation bieten. Oft ist es auch eine Begleiterscheinung von Wutanfällen. Wie beim Spielen an den Genitalien können Eltern ihre Kinder ablenken oder beruhigen. Bieten Sie Ihrem Kind Trost an, um ihm zu helfen, seine Gefühle zu regulieren.

Achtung, Windel-Alarm! Wenn der Stuhlgang zum Spielzeug wird

Es gibt kaum etwas Ekligeres, als in das Kinderzimmer zu kommen und festzustellen, dass Ihr Kind mit seinem Stuhlgang spielt und die Windel auf dem Boden liegt. Warum nur schmieren, kneten oder essen Kleinkinder ihren eigenen Stuhlgang? Genau wie beim Spielen an den Genitalien geht es auch hier ums Erkunden. Kleinkinder sind neugierig darauf, was aus ihrem Körper kommt und wie es sich anfühlt. Aber es gibt Hoffnung: Wenn Sie Ihr Kind dabei erwischen, wie es eine Knetstunde mit seinem eigenen Stuhlgang veranstaltet, könnte dies ein Zeichen dafür sein, dass es bereit für das Töpfchentraining ist. Bringen Sie Ihrem Kind bei, wo der Stuhlgang hingehört!

Fröhliches Kleinkind am Strand

Fröhliches Kleinkind am Strand

Nasenbohren und Popel essen: Eine unappetitliche, aber normale Angewohnheit

Nasenbohren steht in Sachen Ekel direkt nach dem Stuhlgangspiel. Ihr Kind gräbt nicht nur nach Gold, sondern leckt auch noch tropfenden Schleim oder schnieft ununterbrochen. Was ist es, das Popel für Kleinkinder so anziehend macht?

Auch hier gilt: Kleinkinder lieben es, ihren Körper zu erkunden. So normal Nasenbohren auch sein mag, es kann auch eine Ursache haben. Vielleicht juckt die Nase Ihres Kindes (allergischer Schnupfen ist lästig), ist verstopft (durch getrocknete Sekrete) oder schmerzt. Wenn Sie den Verdacht haben, dass eine medizinische Ursache hinter der Nasenforschung Ihres Kindes steckt, sollten Sie einen Kinderarzt aufsuchen.

Unsichtbare Freunde und Fantasiegeschichten: Die bunte Welt der kindlichen Vorstellungskraft

Wenn Sie bemerken, dass Ihr Kind spielt und mit sich selbst spricht, seien Sie nicht beunruhigt. Auch wenn Ihr Kind fantasievoll und allein spielt, obwohl andere Kinder anwesend sind, gibt es keinen Grund zur Panik. Beides ist völlig normales Verhalten bei Kleinkindern.

Selbst wenn ein anderes Kind in der Nähe ist, wird Ihr Kind wahrscheinlich nebeneinander mit ihm spielen, aber sich nicht aktiv mit ihm auseinandersetzen. Dies wird als Parallelspiel bezeichnet. Und hier kommt die Erleichterung: Ein Kleinkind, das ein lautes Zwiegespräch führt – mit Geräuschen und Worten –, erlebt etwas, das sowohl entwicklungsfördernd als auch nützlich ist. Diese Art des Spiels hilft, soziale, emotionale, kognitive und motorische Fähigkeiten zu verbessern.

Nackedei-Alarm: Warum Kleinkinder sich ständig ausziehen wollen

Die Schwiegermutter steht vor der Tür, und Sie bekommen Ihr Kind einfach nicht dazu, sich anzuziehen. Oder Sie müssen mit Ihrem Kind Besorgungen machen, aber es weigert sich standhaft, sein Hemd oder seine Socken anzuziehen. Was ist da los?

Manchmal mögen Kleinkinder bestimmte Kleidungsstücke aufgrund von sensorischen Problemen nicht. Schlecht sitzende, kratzige oder zu warme Kleidung kann dazu führen, dass sich Kleinkinder weigern, sich anzuziehen. Vielleicht läuft Ihr Kind auch nackt herum, um Aufmerksamkeit zu erregen. Und natürlich spielen auch Machtkämpfe zwischen Eltern und Kind eine Rolle. Bei Kleinkindern bedeutet Erziehung oft, dass man darauf wartet, dass Phasen vorübergehen.

Hin und her: Was bedeutet es, wenn Kinder sich ständig hin- und herbewegen?

Viele Eltern machen sich Sorgen, wenn sie sehen, dass ihr Kind sich hin und her bewegt – schließlich kann dieses Verhalten ein Zeichen von Autismus sein –, aber es ist eigentlich recht häufig. Viele Kleinkinder wiegen sich, um sich in den Schlaf zu wiegen. Es ist auch eine Möglichkeit, sich zu entspannen. Wiederholende Bewegungen wie diese hören normalerweise bis zum Alter von drei Jahren auf. Im Zweifelsfall sollten Sie jedoch den Kinderarzt Ihres Kindes konsultieren. Er kann Ihr Kind gründlich untersuchen und alle Beschwerden oder Erkrankungen ausschließen (oder diagnostizieren).

Fazit: Gelassenheit ist der Schlüssel

Die Welt der Kleinkinder ist voller Überraschungen und Eigenheiten, die Eltern oft vor Rätsel stellen. Von plötzlicher Essensverweigerung über das Spielen mit dem Stuhlgang bis hin zum rhythmischen Kopfstoßen – viele Verhaltensweisen sind zwar ungewöhnlich, aber völlig normal. Der Schlüssel liegt darin, die Ursachen für diese Verhaltensweisen zu verstehen und gelassen zu bleiben. Oft sind es Ausdruck der kindlichen Neugier und der raschen Entwicklung von Körper und Geist. Eltern sollten sich nicht scheuen, Rat bei Experten einzuholen, aber auch darauf vertrauen, dass viele dieser „seltsamen“ Angewohnheiten nur vorübergehende Phasen sind. Mit Geduld, Verständnis und einer Prise Humor lassen sich diese Herausforderungen meistern, und die Eltern-Kind-Beziehung wird gestärkt.

QUELLEN

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