Selbstfürsorge für Mütter: Wie du deinen Akku wiederauflädst

Der Wecker klingelt. 6:00 Uhr. Ein neuer Tag beginnt, und schon bevor der erste Kaffee durchgelaufen ist, rotieren die Gedanken: Kinder wecken, Frühstück machen, Schulbrote vorbereiten, Termine koordinieren, und dann der Job. Ein ganz normaler Morgen im Leben einer Mutter. Aber was passiert, wenn der Akku leer ist? Wenn der Körper streikt und die Seele nach Luft schnappt? Viele Mütter kennen dieses Gefühl nur zu gut. Sie jonglieren mit unzähligen Aufgaben, vergessen dabei aber oft die wichtigste Person: sich selbst.

Die stille Rebellion des Körpers

Es beginnt oft schleichend. Müdigkeit, die nicht verschwinden will. Gereiztheit, die sich in kleinen Wutausbrüchen entlädt. Kopfschmerzen, die zur Dauereinrichtung werden. Und irgendwann meldet sich der Körper mit voller Wucht. Vielleicht mit einer Diagnose, die einen aus dem Alltag reißt. Oder mit einem Zusammenbruch, der einen zwingt, innezuhalten. Der Körper rebelliert, weil er jahrelang ignoriert wurde. Er fordert die Aufmerksamkeit ein, die ihm so lange verwehrt wurde. Es ist ein Hilfeschrei, der gehört werden muss. Und es ist ein Signal, dass sich etwas ändern muss.

Viele Mütter definieren sich stark über ihre Rolle als Mutter. Sie stellen die Bedürfnisse ihrer Kinder über alles andere und vergessen dabei ihre eigenen Bedürfnisse. Das ist verständlich, denn die Liebe zu den Kindern ist bedingungslos. Aber es ist auch gefährlich, denn auf Dauer führt es zur Erschöpfung. Und eine erschöpfte Mutter kann ihren Kindern nicht die Mutter sein, die sie gerne wäre. Es ist ein Teufelskreis, aus dem es auszubrechen gilt. Ein Teufelskreis, der oft von Schuldgefühlen begleitet wird. Schuldgefühle, weil man sich nicht perfekt fühlt. Schuldgefühle, weil man Zeit für sich selbst beansprucht. Schuldgefühle, weil man nicht alles schafft, was man sich vorgenommen hat. Aber diese Schuldgefühle sind unbegründet. Jede Mutter hat das Recht, auf sich selbst zu achten. Jede Mutter hat das Recht, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen. Und jede Mutter hat das Recht, sich Auszeiten zu gönnen.

Die Suche nach der verlorenen Zeit

Wenn der Körper rebelliert, ist es Zeit, innezuhalten und sich zu fragen: Was tut mir gut? Was gibt mir Energie? Was macht mich glücklich? Diese Fragen sind oft gar nicht so leicht zu beantworten, denn viele Mütter haben sich jahrelang nicht mehr mit sich selbst beschäftigt. Sie haben sich so sehr auf ihre Kinder und ihren Job konzentriert, dass sie ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse vergessen haben. Es ist, als ob sie sich selbst verloren hätten. Aber die gute Nachricht ist: Man kann sich selbst wiederfinden. Es ist ein Prozess, der Zeit und Geduld erfordert. Aber es ist ein Prozess, der sich lohnt. Denn eine Mutter, die auf sich selbst achtet, ist eine glücklichere Mutter. Und eine glücklichere Mutter ist eine bessere Mutter.

Es geht nicht darum, perfekt zu sein. Es geht nicht darum, alles zu schaffen. Es geht darum, sich selbst wichtig zu nehmen. Es geht darum, sich selbst zu lieben. Und es geht darum, sich selbst zu erlauben, Fehler zu machen. Denn Fehler sind menschlich. Und Fehler sind eine Chance, zu lernen und zu wachsen. Es ist wichtig, sich selbst nicht zu verurteilen, sondern sich selbst mitfühlend zu begegnen. Sich selbst zu vergeben. Und sich selbst zu erlauben, sich Zeit für sich selbst zu nehmen. Zeit, um zu entspannen. Zeit, um zu genießen. Und Zeit, um sich selbst etwas Gutes zu tun. Denn nur wer auf sich selbst achtet, kann auch für andere da sein. Nur wer seine eigenen Bedürfnisse befriedigt, kann auch die Bedürfnisse anderer erfüllen. Und nur wer sich selbst liebt, kann auch andere lieben.

Selbstfürsorge: Eine Frau hegt und pflegt in einer blühenden Blume, Symbol für Wachstum und Aufmerksamkeit.

Selbstfürsorge: Eine Frau hegt und pflegt in einer blühenden Blume, Symbol für Wachstum und Aufmerksamkeit.

Radikale Selbstfürsorge: Ein Akt der Liebe

Was bedeutet das konkret? Es bedeutet, sich bewusst Zeit für sich selbst zu nehmen. Zeit, die nicht von Terminen und Verpflichtungen diktiert wird. Zeit, die man ganz bewusst mit Dingen verbringt, die einem guttun. Das kann ein entspannendes Bad sein, ein Spaziergang in der Natur, ein gutes Buch oder ein Treffen mit Freunden. Es kann aber auch ein Hobby sein, das man schon lange nicht mehr ausgeübt hat. Oder ein Kurs, in dem man etwas Neues lernt. Es geht darum, sich selbst etwas zu gönnen. Etwas, das die Seele nährt und den Akku wieder auflädt. Und es geht darum, sich selbst nicht dafür zu verurteilen, sondern es als einen Akt der Liebe zu sich selbst zu betrachten.

Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass man nicht alleine ist. Viele Mütter kämpfen mit den gleichen Problemen. Sie fühlen sich überfordert, erschöpft und schuldig. Aber es gibt Hilfe. Es gibt Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen und Online-Foren, in denen man sich austauschen und Unterstützung finden kann. Es ist wichtig, sich nicht zu isolieren, sondern sich zu öffnen und Hilfe anzunehmen. Denn gemeinsam ist man stärker. Und gemeinsam kann man Wege finden, um den Alltag zu meistern und die eigene Gesundheit und das Wohlbefinden zu verbessern.

„Wenn die Schale leer ist, kannst du nichts mehr abgeben. Dann musst du sie erst selbst wieder auffüllen.“

Diese einfache Weisheit meiner besten Freundin hat mir die Augen geöffnet. Es ist so logisch, und doch habe ich es so lange ignoriert. Wie soll man eine liebevolle Mutter, Partnerin und Freundin sein, wenn man selbst auf dem Zahnfleisch kriecht? Die Antwort ist einfach: Man kann es nicht. Deshalb ist es so wichtig, auf die eigenen Bedürfnisse zu achten. Nicht als egoistischer Akt, sondern als notwendige Voraussetzung, um für andere da sein zu können. Denn nur wer sich selbst liebt und achtet, kann auch andere lieben und achten.

Schritt für Schritt zur Veränderung

Der Weg zur Selbstfürsorge ist ein Prozess. Es ist nicht etwas, das man von heute auf morgen erreichen kann. Es erfordert Zeit, Geduld und die Bereitschaft, sich selbst zu verändern. Aber es ist ein Weg, der sich lohnt. Denn am Ende steht eine glücklichere, gesündere und ausgeglichenere Mutter. Und eine glücklichere, gesündere und ausgeglichenere Mutter ist eine bessere Mutter. Es beginnt mit kleinen Schritten. Mit der Erkenntnis, dass man etwas ändern muss. Mit der Bereitschaft, sich selbst wichtig zu nehmen. Und mit dem Mut, sich Hilfe zu suchen, wenn man sie braucht. Es ist ein Weg, der nicht immer einfach ist. Aber es ist ein Weg, der sich lohnt. Denn am Ende steht ein Leben, das erfüllt ist von Liebe, Freude und Zufriedenheit.

Wie ich angefangen habe? Zuerst habe ich mir eine Liste gemacht. Eine Liste mit Dingen, die mir guttun. Dinge, die mir Freude bereiten. Und Dinge, die mir Energie geben. Dann habe ich versucht, jeden Tag etwas von dieser Liste umzusetzen. Auch wenn es nur kleine Dinge waren. Ein paar Minuten Yoga am Morgen. Ein Spaziergang in der Mittagspause. Ein entspannendes Bad am Abend. Es waren kleine Inseln der Ruhe im stressigen Alltag. Aber sie haben einen großen Unterschied gemacht. Denn sie haben mir gezeigt, dass ich es wert bin, mir Zeit für mich selbst zu nehmen. Und sie haben mir geholfen, meinen Akku wieder aufzuladen.

Die Kunst des In-sich-Hineinhorchens

Als nächstes habe ich versucht (und tue es immer noch), mehr in mich hineinzuhorchen, anstatt mich mit dem Handy abzulenken. Es ist erstaunlich, wie oft wir unsere eigenen Bedürfnisse ignorieren, weil wir uns von äußeren Reizen ablenken lassen. Das Handy ist dabei ein Meister der Ablenkung. Es lenkt uns von unseren Gefühlen, unseren Gedanken und unseren Bedürfnissen ab. Deshalb ist es so wichtig, sich bewusst Zeit zu nehmen, um in sich hineinzuhorchen. Um zu spüren, was der Körper braucht. Um zu erkennen, was die Seele will. Und um sich selbst die Erlaubnis zu geben, diese Bedürfnisse zu befriedigen. Es ist ein Prozess, der Übung erfordert. Aber es ist ein Prozess, der sich lohnt. Denn er führt zu mehr Achtsamkeit, mehr Selbstliebe und mehr innerer Ruhe.

Habt ihr euch diese Gedanken gemacht (und vielleicht sogar notiert), kommt der praktische Teil, der auch Interaktion mit dem: der Partner:in und Freund:innen erfordert. Zugegeben, die Umsetzung kann ein bisschen dauern. Aber alleine besser zu wissen, woher man Energie nehmen kann, motiviert, dranzubleiben. Es ist wichtig, sich mit anderen auszutauschen. Mit dem Partner, mit Freunden, mit anderen Müttern. Denn gemeinsam ist man stärker. Und gemeinsam kann man Wege finden, um den Alltag zu meistern und die eigenen Bedürfnisse zu befriedigen. Es ist wichtig, sich nicht zu isolieren, sondern sich zu öffnen und Unterstützung anzunehmen. Denn es gibt viele Menschen, die einem helfen wollen. Man muss sie nur lassen.

Die Liste der Möglichkeiten: Deine persönliche Selbstfürsorge

Vielleicht einer der schwersten Schritte? Sich einzugestehen, dass man nicht alles alleine schaffen kann. Dass man Hilfe braucht. Und dass es in Ordnung ist, Hilfe anzunehmen. Es ist ein Zeichen von Stärke, nicht von Schwäche. Denn es zeigt, dass man bereit ist, sich zu verändern. Und dass man bereit ist, auf sich selbst zu achten. Es ist wichtig, sich selbst nicht zu verurteilen, sondern sich selbst mitfühlend zu begegnen. Sich selbst zu vergeben. Und sich selbst zu erlauben, sich Zeit für sich selbst zu nehmen. Denn nur wer auf sich selbst achtet, kann auch für andere da sein.

Ihr seht, so eine Liste ist sehr individuell und sieht bei euch vielleicht ganz anders aus. Und das ist vollkommen in Ordnung. Denn diese Liste sollte nur mit dem gefüllt sein, was für euch unter eure Selbstfürsorge fällt. Eine einfache Aufgabe ist das nicht, aber ich würde mal behaupten, dass es sich lohnt. Auch ich stecke noch mittendrin und die Sache ist ja sowieso die, dass man nie damit fertig wird. ABER: Wir können für uns die Weichen anders stellen und uns schrittweise annähern und uns ausprobieren.

Fazit: Ein liebevoller Umgang mit sich selbst

Es ist ein langer Weg, bis man gelernt hat, auf sich selbst zu achten. Ein Weg, der von Rückschlägen und Zweifeln begleitet ist. Aber es ist ein Weg, der sich lohnt. Denn am Ende steht ein Leben, das erfüllt ist von Liebe, Freude und Zufriedenheit. Es ist ein Leben, in dem man sich selbst wichtig nimmt. Ein Leben, in dem man seine eigenen Bedürfnisse befriedigt. Und ein Leben, in dem man sich selbst erlaubt, Fehler zu machen. Es ist ein Leben, in dem man sich selbst liebt. Und ein Leben, in dem man andere lieben kann. Also, liebe Mütter, nehmt euch ernst! Macht eure Vorsorgetermine, vertraut eurer Intuition und geht einem unguten Gefühl nach. Schiebt es nicht weg, ignoriert es nicht, bis es nicht mehr geht. Hört auf euren Körper und nehmt euch rechtzeitig Auszeiten – auch, wenn eure Kinder noch ganz klein sind. Denn ihr seid es wert.

QUELLEN

Eltern.de

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