Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist eine der größten Herausforderungen für moderne Mütter. Zwischen Windelwechseln, Kita-Eingewöhnung und dem täglichen Spagat im Job bleibt oft wenig Zeit für die eigenen Bedürfnisse. Doch es gibt Familien, die zeigen, dass es auch anders geht – mit Kreativität, Zusammenhalt und einer großen Portion Liebe. Die Geschichte der drei Brüder Philipp, Julian und Marius ist ein inspirierendes Beispiel dafür, wie unterschiedlich Elternschaft gelebt werden kann und wie wichtig dabei der gegenseitige Respekt ist.
Drei Brüder, drei Babys, ein großes Glück
Stellt euch vor, ihr seid Teil einer Familie, in der die Babys fast zeitgleich auf die Welt kommen. Genau das ist den Brüdern Philipp, Julian und Marius passiert. Im Jahr 2021 erblickten Elias, Bastian und Ophelia das Licht der Welt – fast zur gleichen Zeit. „Es war ein absoluter Zufall“, erzählt Marius, der Jüngste der drei Brüder. Die Freude über den Nachwuchs war riesig, und so entstand ein ganz besonderes Band zwischen den kleinen Cousins und Cousinen. Die drei jungen Familien leben in einem kleinen Dorf mit 700 Einwohnern, eine dörfliche Idylle, die den Kindern viele Kontakte ermöglicht.
Die drei Brüder haben bereits vor der Geburt ihrer jüngsten Kinder Erfahrungen als Väter gesammelt und gehen die neue Lebensphase trotzdem sehr unterschiedlich an: Julian widmet sich als Vollzeitpapa dem kleinen Bastian, Marius reduziert seine Arbeitsstunden, um mehr Zeit für seine Familie zu haben, und Philipp arbeitet weiterhin Vollzeit. Trotz unterschiedlicher Modelle eint die Familien der Wunsch ihren Kindern eine liebevolle und geborgene Umgebung zu bieten.
Doch wie sieht der Alltag mit drei so jungen Familien aus? Gibt es Konkurrenzkampf zwischen den Kindern oder gar zwischen den Eltern? Und wie meistern die berufstätigen Eltern den Spagat zwischen Job und Familie?
Gemeinsam durch die Babyzeit: Drei Brüder und ihre kleinen Schätze
Unterschiedliche Wege, ein Ziel: Das Wohl des Kindes
Die drei Brüder haben sich für unterschiedliche Wege entschieden, wenn es um die Betreuung ihrer Kinder geht. Julian ist Vollzeitpapa, während Marius seine Arbeitsstunden reduziert hat und Philipp weiterhin Vollzeit arbeitet. Diese unterschiedlichen Modelle spiegeln sich auch in der Erziehung wider. Marius erklärt: „Bei uns hat jeder andere Ansätze und Herangehensweisen, und das respektieren wir untereinander. Man überlegt einfach selbst, ob man etwas für das eigene Kind genauso, anders oder eben auf gar keinen Fall so machen würde, wenn man es beim anderen sieht. Manchmal denke ich aber: Cool, das könnten wir auch so machen!“
Diese Offenheit und der gegenseitige Respekt sind ein wichtiger Schlüssel für ein harmonisches Familienleben. Es gibt keinen Konkurrenzkampf, sondern vielmehr die Bereitschaft, voneinander zu lernen und sich gegenseitig zu unterstützen. Jeder der Brüder geht seinen eigenen Weg, immer mit dem Ziel, das Beste für sein Kind zu erreichen.
Philipp ergänzt: „Es gibt kein Konkurrenzdenken, aber es ist spannend zu sehen, wie sich die Kinder ganz unterschiedlich entwickeln. Unser Elias, der krabbelt und robbt noch, und Julians Bastian steht teilweise sogar schon. Das ist total schön, das mitzubekommen. Wir stehen jetzt nicht da und sagen: Okay, jetzt müssen wir die ganze Zeit laufen üben, weil die anderen können das schon. Das machen wir nicht und überlassen das Tempo den Kindern.“
Die Brüder leben in einem kleinen Dorf, ein Umstand, der den Kindern den Kontakt zueinander und den Familien den Austausch erleichtert. Die kurzen Wege ermöglichen es den Kindern, sich regelmäßig zu treffen, und den Eltern, sich gegenseitig zu unterstützen. So entsteht ein kleines soziales Netzwerk, das allen Beteiligten zugutekommt.
„Die oberste Priorität ist für mich, dass es den Kindern gut geht und ich ihnen alle Werkzeuge an die Hand gebe, um später glücklich im Leben zu sein.“
Grenzen setzen vs. Freiraum lassen: Erziehung ist individuell
Auch in der Erziehung gibt es Unterschiede zwischen den Familien. Marius und Jasmin lassen ihre Tochter Ophelia eher frei entscheiden, was sie machen möchte, während Philipp und Barbara ihren Kindern mehr Grenzen und Regeln vorgeben. „Ich würde sagen, dass wir unseren Kindern mehr Grenzen und Regeln vorgeben, weil wir denken, dass die Bedürfnisse auch von uns Erwachsenen berücksichtigt werden müssen. Dadurch entstehen bei uns natürlich auch manchmal Diskussionen, die wir dann versuchen im Austausch zu lösen“, erklärt Philipp.
Diese unterschiedlichen Ansätze führen jedoch nicht zu Streitigkeiten. Im Gegenteil, die Brüder respektieren die Entscheidungen der anderen und sehen sie als Bereicherung. „Ich habe dazu gar nicht das Recht oder das Wissen, um zu sagen: Hey, mach das so wie ich, weil es besser ist. Ich weiß noch nicht, ob es so gut ist. Man selbst denkt, dass das der richtige Weg ist und deshalb will man es für sich und die Kinder so machen. Aber wir haben alle nicht den Stein der Weisheit und wissen nicht, ob es genau richtig ist und haben deshalb nicht das Recht, die anderen belehren zu dürfen. Wir respektieren uns gegenseitig“, betont Marius.
Es ist wichtig zu akzeptieren, dass es nicht den einen richtigen Weg in der Erziehung gibt. Jedes Kind ist anders und braucht individuelle Förderung und Unterstützung. Die Brüder haben das verstanden und gehen ihren eigenen Weg, immer mit dem Blick auf das Wohl ihrer Kinder.
Die Unterschiede in der Erziehung zeigen sich auch in den kleinen Dingen des Alltags. Während die einen auf Brei setzen, wird bei den anderen Baby-Led Weaning praktiziert. Und während die einen den Kinderwagen bevorzugen, tragen die anderen ihr Kind lieber im Tragetuch. Es sind diese Kleinigkeiten, die jede Familie einzigartig machen und die zeigen, dass es nicht den einen perfekten Weg gibt.
Klamotten-Sharing und andere clevere Ideen
Wenn die Kleinen so schnell wachsen, stellt sich natürlich die Frage: Wohin mit den ganzen Klamotten? Die Brüder und ihre Frauen haben auch hierfür clevere Lösungen gefunden. Philipps Frau verkauft die Sachen gerne oder gibt sie an Bekannte weiter. Marius und Jasmin kaufen viel Second Hand, da Ophelia die Klamotten nur so kurz trägt. Und Julian tauscht die Kleidung der älteren Kinder unkompliziert mit anderen Familienmitgliedern und Freunden.
Dieses Klamotten-Sharing ist nicht nur nachhaltig, sondern auch eine tolle Möglichkeit, Kosten zu sparen und Ressourcen zu schonen. Außerdem stärkt es den Zusammenhalt in der Familie und im Freundeskreis.
Auch Spielsachen werden fleißig getauscht und weitergegeben. So können die Kinder immer wieder Neues entdecken und die Eltern sparen Geld und Platz. Es ist eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.
Hier eine kleine Liste, wie man mit Baby- und Kinderkleidung nachhaltig umgehen kann:
- Kaufen Sie Second Hand Kleidung
- Nutzen Sie Kleidertauschpartys
- Verschenken Sie gut erhaltene Kleidung
- Verkaufen Sie nicht mehr benötigte Kleidung
- Upcyceln Sie alte Kleidung
Familienbande: Gemeinsame Zeit ist Gold wert
Was den drei Brüdern besonders wichtig ist? Eine gute Verbindung zu ihren Kindern. Philipp legt Wert auf gemeinsame Abendessen und das gemeinsame Zubettbringen der Kinder. Marius möchte seinen Kindern alle Werkzeuge an die Hand geben, um später glücklich im Leben zu sein. Und Julian genießt die Zeit in Elternzeit, in der er seinen Sohn bei seinem Schulstart begleiten kann.
Die gemeinsame Familienzeit ist Gold wert. Sie stärkt die Bindung zwischen Eltern und Kindern und schafft wertvolle Erinnerungen. Ob es ein gemeinsamer Familienurlaub ist oder ein gemütlicher Abend zu Hause – die Zeit, die man miteinander verbringt, ist unbezahlbar.
Die Brüder haben erkannt, dass es nicht darauf ankommt, wie viel Zeit man mit seinen Kindern verbringt, sondern wie man diese Zeit gestaltet. Ob es ein gemeinsames Spiel ist, ein Ausflug in die Natur oder einfach nur ein Gespräch – es sind die kleinen Momente, die zählen.
Die drei Brüder sind sich einig, dass die Familie einen sehr hohen Stellenwert hat. Sie haben mit ihren Eltern eine starke Bindung und treffen sich auch jetzt, wo sie selbst Kinder haben, oft mit ihren Partnern. Als sie verkündeten, dass sie noch einmal Nachwuchs bekommen, kaufte ihr Vater zwei neue große Terrassentische, damit alle zusammen wie an einer langen Tafel sitzen können. Diese kleinen Gesten zeigen, wie wichtig der Familie der Zusammenhalt ist.
Die drei kleinen Dickköpfe, Elias, Bastian und Ophelia, haben zwar ihren eigenen Charakter, aber eines haben sie gemeinsam: Sie sind Teil einer großen, liebevollen Familie, in der sie sich geborgen und unterstützt fühlen. Und wer weiß, vielleicht ziehen sie ja später einmal zusammen um die Häuser…
Fazit
Die Geschichte der drei Brüder Philipp, Julian und Marius zeigt, dass es viele Wege gibt, Elternschaft zu leben. Ob Vollzeitjob, Teilzeit oder Elternzeit – wichtig ist, dass man sich als Familie wohlfühlt und die eigenen Bedürfnisse nicht vergisst. Gegenseitiger Respekt, Offenheit und die Bereitschaft, voneinander zu lernen, sind dabei wichtige Schlüssel für ein harmonisches Familienleben. Und am Ende zählt vor allem eins: Die Liebe zu den Kindern und der Wunsch, ihnen eine glückliche Kindheit zu ermöglichen. Elternschaft ist ein vielseitiges Abenteuer, welches viele unterschiedliche Lebenswege ermöglicht.
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