Elternsein als Karriereeltern: Wie Sasha und Julia Familie und Beruf meistern

Das Leben als berufstätige Mutter ist ein Balanceakt auf einem Hochseil, bei dem man jongliert, rennt und gleichzeitig versucht, nicht den Verstand zu verlieren. Zwischen Windelwechseln, Meetings, Pausenbroten und Präsentationen bleibt oft die Frage offen: Wie schaffen es andere Mütter, diesen Wahnsinn mit einem Lächeln zu meistern? Und noch wichtiger: Wie bleibt die Partnerschaft dabei nicht auf der Strecke?

Sasha und Julia: Einblicke in ein ungewöhnliches Familienleben

Sasha, der bekannte Musiker, und seine Frau Julia sind seit 2018 Eltern. Wer nun denkt, dass bei einem Promi-Paar mit Kind Langeweile ein Fremdwort ist, liegt sicherlich nicht falsch. Doch wie viele andere Eltern standen auch sie vor der großen Frage: Kinder ja oder nein? Im Podcast „Elternabend“ plaudern sie offen über ihren Weg zum Elternsein, ihre Paar-Rituale und den Umgang mit den kleinen und großen „Fehlern“ in der Kindererziehung. Es ist ein ehrlicher Einblick in ein Leben, das zwischen Rampenlicht und Windeltasche stattfindet.

Die Geschichte beginnt überraschend: Eigentlich wollten Sasha und Julia nämlich gar keine Kinder. Doch wie das Leben so spielt, kam es anders als geplant. Julia erinnert sich lachend an den Moment, als sie den Schwangerschaftstest machte: „Als ich den Schwangerschaftstest gemacht habe und schwanger war.“ Die Umstellung der Verhütungsmethode und ein unachtsamer Moment führten dazu, dass das Universum, wie sie es nennen, beschloss, ihre Gene weiterzugeben. Ein Schockmoment, der sich aber schnell in pure Freude verwandelte.

Sasha und Julia auf dem roten Teppich

Sasha und Julia auf dem roten Teppich: Einblicke in ihre Elternschaft, Ehe und beruflichen Werdegang.

Die anfängliche Panik wich schnell der Dankbarkeit, insbesondere als Julia im Fernsehen ein Paar sah, das keine Kinder bekommen konnte. In diesem Moment realisierte sie, wie gesegnet sie waren. Die Hausbaupläne wurden kurzerhand über den Haufen geworfen, der überdimensionale Kleiderschrank musste einem Fitnessraum weichen – Prioritäten verschieben sich eben, wenn ein kleiner Mensch das Leben auf den Kopf stellt.

Und Sasha? Für ihn war es ein „ganz schöner Schock“, wie er zugibt. Es war ein Thema, über das sie zwar gesprochen hatten, aber ohne konkrete Pläne. Doch auch bei ihm verwandelte sich der Schock schnell in pures Glück. Eine Achterbahn der Gefühle, die wohl viele werdende Eltern kennen.

Intuition der Mutter: Wenn der Körper die Regie übernimmt

Besonders kurios: Julia hatte im Vorfeld der Schwangerschaft keinerlei Anzeichen bemerkt. Ihr Körper schien die Regie übernommen zu haben, ohne dass sie es bewusst mitbekam. Sie hörte auf zu rauchen, bestellte unbewusst Mocktails statt Cocktails und verzichtete auf ihr geliebtes Carpaccio. Ihr Körper wusste es offenbar schon, bevor ihr Verstand es realisierte. „Mein Körper hat es für mich geregelt“, erklärt sie. Eine faszinierende Geschichte, die zeigt, wie eng Körper und Geist miteinander verbunden sind.

Sasha hingegen hatte von all dem nichts mitbekommen. (lacht) Erst der Besuch bei der Ärztin und der Herzschlag des Babys machten die Realität greifbar. Ein Glücksfall, wie sie selbst sagen, denn sie hatten unbewusst alles richtig gemacht.

Umgang mit unerwünschten Kommentaren und Erwartungen

Ein leidiges Thema, das viele Eltern kennen: unerwünschte Kommentare und Erwartungen von außen. Als Sasha und Julia keine Kinder wollten, wurden sie ständig gefragt, wann es denn endlich so weit sei. Julia findet diese Frage „eine der übergriffigsten Fragen überhaupt“. Und kaum war das erste Kind da, kam die nächste Frage: „Wann kommt denn das zweite Kind?“ Ein Teufelskreis, dem man kaum entkommen kann. Sasha nimmt es gelassener und sieht das „alter Papa“-Gehabe eher als Gag unter Vätern im gleichen Alter.

Die größte Herausforderung ist dabei, die Balance zu halten und genug Zeit für die Familie zu haben.

Alltag zwischen Bühne und Kita: Balance finden

Der Alltag eines prominenten Elternpaares ist sicherlich turbulent. Sasha und Julia betonen, dass die größte Herausforderung darin besteht, die Balance zu halten und genug Zeit für die Familie zu haben. Während andere ihren Alltag Woche für Woche planen können, läuft bei ihnen alles in Wellen. Es gibt anspruchsvolle Zeiten, in denen sie sich durchbeißen müssen, aber auch Phasen, in denen sie mehr Zeit als Familie verbringen können. Flexibilität und gegenseitige Unterstützung sind hier der Schlüssel.

Trotz des vollen Terminkalenders haben sie feste Rituale, die ihnen helfen, den Alltag zu strukturieren und die Beziehung zu pflegen. An normalen Tagen, wenn Sasha nicht unterwegs ist, bringen sie sich gegenseitig Kaffee ans Bett und ihrem Sohn Otto Kakao. Dann schauen sie gemeinsam Frühstücksfernsehen, bevor Otto in die Kita gebracht wird. Anschließend gehen sie „woggen“, eine Mischung aus Walken und Joggen, bei der sie sich austauschen und den Tag planen. Ein schönes Beispiel dafür, wie man trotz Stress und Verpflichtungen Zeit für sich und die Partnerschaft finden kann.

Kraft tanken im Familienkreis und Paar-Rituale pflegen

Wenn Sasha auf Tour ist, versucht er, die Abwesenheit so kurz wie möglich zu halten. Maximal drei Nächte, oder er nimmt zwischendurch den Zug oder Flieger nach Hause, um wenigstens ein paar Stunden bei seiner Familie zu sein. „Auch wenn es nur ein paar Stunden bei meiner Familie sind, reichen die oft schon, um Kraft aufzutanken“, sagt er. Ein Beweis dafür, wie wichtig die Familie als Anker und Energiequelle ist.

Neben den Familienritualen pflegen Sasha und Julia auch bewusst ihre Partnerschaft. Das morgendliche „Woggen“ ist nicht nur gut für die Gesundheit, sondern auch für die Beziehung. Und natürlich ihr Podcast „Elternabend“, bei dem sie sich in ihrer Bibliothek mit Kamin und einer Flasche Wein zusammensetzen und über alles reden. Wie ein Date, nur eben mit dem Fokus auf Familie und Alltag.

Auch kleine Auszeiten vom Alltag sind wichtig. Ab und zu fragen sie ihre Babysitterin, ob sie kommen kann, und gehen schick essen. Oder sie machen ein- bis zweimal im Jahr Urlaub in der eigenen Stadt. Eine tolle Idee, um dem Alltag zu entfliehen, ohne weit wegfahren zu müssen.

Bewusste Kind-Zeit und Erziehungsansätze

Neben der Paar-Zeit ist es natürlich auch wichtig, bewusst Zeit mit dem Kind zu verbringen. Sasha spielt gerne Lego mit Otto, auch wenn er manchmal mehr Spaß daran hat als sein Sohn. Julia holt Otto am liebsten aus der Kita ab, geht mit ihm Eis essen und auf den Spielplatz. Und seit Otto Fahrrad fahren kann, unternehmen sie gerne gemeinsame Ausflüge. Sasha hat sich sogar ein Lastenfahrrad gekauft, um mit Otto die Gegend zu erkunden. Und es steht ein Papa-Otto-Urlaub an, auf den sich beide schon sehr freuen.

In der Erziehung haben Sasha und Julia unterschiedliche Ansätze. Sasha sieht sich eher als der Strenge, während Julia eine längere Leine lässt, aber auch mal auf den Tisch hauen kann. Sie glauben, dass sich die unterschiedlichen Herangehensweisen am Ende ausgleichen. Wichtig ist ihnen, aus Fehlern zu lernen und nicht zu schnell zu urteilen. „Niemand ist perfekt und niemand ist vor allen Dingen sofort perfekter Vater oder perfekte Mutter“, betont Sasha. Es ist ein Prozess, der sich als Paar zusammen entwickeln muss.

Julia hat gelernt, nicht zu laut zu schimpfen, und Sasha versucht, nicht so schnell zu urteilen. Stattdessen wollen sie die Situation erst einmal abwarten und dann in Ruhe darüber sprechen. Denn Fehler sind menschlich und gehören zum Leben dazu.

Fazit: Elternschaft als gemeinsame Entwicklung

Sasha und Julia zeigen, dass Elternschaft ein stetiger Lernprozess ist, der sowohl Herausforderungen als auch wunderschöne Momente mit sich bringt. Es geht darum, die Balance zwischen Familie, Partnerschaft und Beruf zu finden, Rituale zu pflegen und sich gegenseitig zu unterstützen. Wichtig ist, sich nicht von äußeren Erwartungen unter Druck setzen zu lassen und Fehler als Chance zur Weiterentwicklung zu sehen. Denn am Ende zählt vor allem die Liebe und das gemeinsame Wachsen als Familie.

QUELLEN

Eltern.de

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