Elternsein – ein Abenteuer zwischen Windeln, Wutanfällen und unendlicher Liebe. Für viele Mütter, die gleichzeitig ihre Karriere verfolgen, ist es ein Balanceakt auf einem Hochseil. Wie gelingt es, Job und Familie unter einen Hut zu bringen, ohne dabei selbst auf der Strecke zu bleiben? Alec Völkel, Sänger der bekannten Band The BossHoss und selbst zweifacher Vater, gibt Einblicke in seinen turbulenten Alltag und verrät, wie er und seine Frau die Herausforderungen meistern. Seine Erfahrungen sind nicht nur unterhaltsam, sondern bieten auch wertvolle Anregungen für alle Mütter, die nach Wegen suchen, ihre vielfältigen Rollen zu vereinen.
Der ganz normale Wahnsinn: Alltag mit zwei Kindern
Wer denkt, ein Kind zu haben sei schon eine Herausforderung, sollte es mal mit zweien versuchen, sagt Alec Völkel. Plötzlich wird der Alltag zu einem logistischen Meisterwerk, bei dem es gilt, Schultermine, Kita-Eingewöhnung und die individuellen Bedürfnisse jedes Kindes unter einen Hut zu bringen. Alec erzählt von der Einschulung seines Sohnes Charlie, einer aufregenden Zeit voller neuer Eindrücke und Herausforderungen. Parallel dazu steht die Eingewöhnung der kleinen Rosie in der Kita an. Eine emotionale Achterbahnfahrt für die Eltern, denn Loslassen ist bekanntlich nicht immer einfach. Doch Alec betont, dass es schön ist zu sehen, wie sich alles fügt und die Kinder ihre kleinen Meilensteine erreichen. Der Alltag ist geprägt von einem ständigen Wechselbad der Gefühle, von Momenten des Glücks bis hin zu Phasen purer Erschöpfung. Aber genau das macht das Elternsein auch so einzigartig.
Gelassener beim zweiten Mal?
Viele Eltern berichten, dass sie beim zweiten Kind entspannter sind. Alec bestätigt diesen Eindruck: „Mental ist man tatsächlich ein bisschen entspannter, weil man vorbereitet ist auf das, was kommt.“ Beim ersten Kind ist alles neu und ungewiss, man tappt im Dunkeln und fühlt sich oft überfordert. Es ist wie beim Fahrradfahren lernen: Man hat das Gefühl, der Einzige zu sein, der es nicht hinkriegt. Beim zweiten Kind weiß man, was auf einen zukommt, man hat bereits Erfahrungen gesammelt und kann gelassener mit Erziehungsentscheidungen und Anschaffungen umgehen. Alec rät, sich nicht von der Konsumflut überwältigen zu lassen: „Man braucht – gerade am Anfang – viel weniger Materielles für ein Baby, als man denkt!“ Viele Babyspielzeuge sind überflüssig und landen ungenutzt in der Ecke. Eltern sollten sich auf das Wesentliche konzentrieren und sich nicht von unnötigem Krams stressen lassen.
Die bedingungslose Liebe: Was sich wirklich verändert
Elternsein verändert alles – vor allem die innere Einstellung. Alec beschreibt es als eine bedingungslose Liebe, die alles andere in den Hintergrund drängt. Plötzlich drehen sich die Gedanken nur noch um das Wohl der Kinder: Geht es ihnen gut? Sind sie gesund? Haben sie eine gute Zeit? Werden wir ihnen als Eltern gerecht? Diese Fragen begleiten Eltern Tag und Nacht und lassen sie nicht mehr los. Es ist eine Verantwortung, die man spürt, sobald man Kinder hat. Die Prioritäten verschieben sich, und das eigene Wohlbefinden rückt oft in den Hintergrund. Aber genau das macht die Liebe zu den Kindern so besonders: Sie ist bedingungslos und unendlich.
Die größte Challenge ist mein Wunsch, für meine Kinder Vater und bester Freund gleichzeitig zu sein.
Diese Aussage von Alec Völkel fasst die Essenz des modernen Elternseins zusammen. Es geht darum, eine Balance zu finden zwischen Autorität und Freundschaft, zwischen Regeln und Freiheit. Eltern möchten ihren Kindern Halt und Orientierung geben, sie aber gleichzeitig auch in ihrer individuellen Entwicklung unterstützen. Es ist ein ständiges Abwägen und Anpassen an die Bedürfnisse der Kinder. Die Elternschaft ist ein dynamischer Prozess, der sich ständig verändert und weiterentwickelt. Es gibt keine Patentrezepte, sondern nur individuelle Wege, die jede Familie für sich finden muss.
Einzigartig: Der Name Rosenrot
Alecs Tochter trägt den ungewöhnlichen Namen Rosenrot – ein Name, den es so in Deutschland und sogar weltweit noch nicht gab. Die Eltern recherchierten lange und holten sogar ein Gutachten der Gesellschaft für deutsche Sprache ein, um sicherzustellen, dass der Name zulässig ist. In Deutschland gibt es strenge Regeln für die Namensgebung, um das Kindeswohl zu schützen. Es muss unter anderem sichergestellt sein, dass der Name eindeutig einem Geschlecht zuzuordnen ist, gut auszusprechen ist und das Kind nicht aufgrund des Namens gemobbt wird. Im Fall von Rosenrot konnte der Sprachwissenschaftler überzeugt werden, dass der Name alle Kriterien erfüllt und sogar zum deutschen Kulturgut gehört. Natürlich gab es auch Bedenken, ob der Name der Tochter später gefallen würde. Aber das Gefühl war eindeutig: Rosenrot ist ein besonderer und einzigartiger Name, der zu ihr passen würde. Und so wurde Rosenrot Völkel sogar zum „Vorname des Jahres 2021“ gekürt. Ein Name, der im Gedächtnis bleibt und die Einzigartigkeit des Kindes unterstreicht.
Rock ’n‘ Roll im Kinderzimmer: Die Cybex-Kollektion
Als wäre das Elternsein nicht schon aufregend genug, hat Alec Völkel auch noch eine Kinderwagen-Kollektion mit Cybex designt. Inspiriert von seiner Tochter und dem Rock ’n‘ Roll-Spirit, entstand eine farbenfrohe und detailverliebte Kollektion. Die Farbwahl fiel natürlich auf Rot, da sowohl Ruby als auch Rosenrot für die Farbe der Liebe stehen. Aber auch das Lieblingskleid seiner Frau mit einem rot-schwarzen Leo-Muster diente als Inspiration. Goldene Ketten, Patches und Steine verleihen den Kinderwagen einen einzigartigen Look. Alec wollte etwas kreieren, das nicht nur zu ihm passt, sondern auch zu jedem kleinen Rock ’n‘ Roll-Baby, das später mal zu einer coolen Persönlichkeit heranwachsen wird. Die Kollektion ist ein Statement für Individualität und Selbstbewusstsein – auch schon im Kinderwagenalter.
Gleichberechtigung im Familienalltag
Alec und seine Frau, eine Journalistin und Autorin, legen großen Wert auf Gleichberechtigung im Familienalltag. Beide sind selbstständig und können sich die Aufgaben gut aufteilen. „Wir bemühen uns sehr, dass wir uns gegenseitig den Freiraum schaffen, den der:die jeweils andere braucht“, sagt Alec. Wenn er auf Tour ist, übernimmt seine Frau mehr Verantwortung, aber sobald er zurück ist, lässt er es sich nicht nehmen, selbst aktiv zu werden. Für Alec ist klar: „Väter sind Väter und keine Mütter zweiter Klasse.“ Er beteiligt sich an allen Aufgaben rund um die Kinder, vom Windelwechseln über Brei kochen bis zum in den Schlaf singen. Seine „Mutti-Skills“ sind unschlagbar, sagt er mit einem Augenzwinkern. Es ist wichtig, dass beide Elternteile Verantwortung übernehmen und sich gegenseitig unterstützen, um den Familienalltag gemeinsam zu meistern. Nur so kann einePartnerschaft auf Augenhöhe funktionieren.
Momente als Paar: Zeit für Zweisamkeit
Inmitten des turbulenten Familienalltags dürfen die Momente als Paar nicht zu kurz kommen. Alec und seine Frau achten sehr darauf, sich Zeit für Zweisamkeit zu nehmen. „Man muss sich die Zeit nehmen, man muss das planen“, betont Alec. Vom Aufstehen bis abends dreht sich alles um die Kinder, das ist normal. Aber wenn man danach erschöpft aufs Sofa fällt, kann die Beziehung darunter leiden. Deshalb ist es wichtig, über alles zu reden und schöne Abende zu planen und zu zelebrieren. Ein aufgeräumtes Wohnzimmer ohne Legosteine und Playmobil hilft auch schon mal beim Abschalten. Denn zwischen Kinderspielzeug kommt kein romantisches Gespräch auf, geschweige denn Erotik. Es sind die kleinen Dinge, die zählen: ein gemeinsames Abendessen, ein Spaziergang oder einfach nur ein gemütlicher Abend auf dem Sofa. Diese Momente sind wichtig, um die Partnerschaft zu pflegen und sich als Paar nicht aus den Augen zu verlieren.
Die größte Herausforderung: Vater und bester Freund sein
Alec sieht die größte Herausforderung darin, für seine Kinder Vater und bester Freund gleichzeitig zu sein. Er möchte, dass sie Regeln und Grenzen zu schätzen wissen, aber gleichzeitig die Chance bekommen, als Freigeister aufzuwachsen. Ständige Verbote und das Schüren von Ängsten empfindet er als kontraproduktiv. Er möchte, dass seine Kinder ihre individuelle Persönlichkeit entdecken und herausfinden, worin sie besonders gut sind und was sie glücklich macht. Darüber hinaus möchte er ihnen gerecht werden und ihnen genug Liebe, Sicherheit und Geborgenheit geben. Die Welt ist groß und sie brauchen ein schönes, warmes Zuhause. Alec ist der Meinung, dass alles andere darauf aufbaut. Es ist ein Balanceakt zwischen Strenge und Nachsicht, zwischen Erziehung und freier Entfaltung. Eltern müssen ihren Kindern den Raum geben, sich selbst zu entdecken und ihre eigenen Erfahrungen zu machen.
Was Kinder uns lehren können
Kinder sind nicht nur Empfänger von Erziehung, sondern auch Lehrer. Alec hat von seinen Kindern viel gelernt, vor allem die uneingeschränkte Liebe, die sie geben. „Das ist was ganz Pures“, sagt er. Auch ihre Transparenz was Gefühle angeht istRemarkable. Kinder zeigen stets ihr wahres Gesicht, ohne Maske und ohne Filter. Das verlieren wir Erwachsene oft. Und natürlich diese unfassbare Kreativität und diese Unvoreingenommenheit. Kinder entdecken jeden Tag die Welt ein Stück neu für sich, ohne Vorurteile. Sie lassen die Dinge auf sich zukommen. Das finde ich großartig. Kinder erinnern uns daran, die Welt mit offenen Augen zu sehen und die kleinen Dinge im Leben zu schätzen.
Ein Tipp für entspanntes Elternsein
Einen allgemeingültigen Tipp für entspanntes Elternsein gibt es nicht, sagt Alec. „Ich glaube, das muss jede:r individuell mit sich selbst ausmachen.“ Elternsein ist eine Aufgabe, die nie langweilig wird und die nie endet. Ich werde für meine Kinder ein lebenslanges Vorbild sein, ob ich will oder nicht. Das ist ein Fakt und dementsprechend möchte ich mich auch verhalten. Eltern sollten sich bewusst sein, dass sie eine Vorbildfunktion haben und ihr Handeln die Entwicklung ihrer Kinder prägt. Es ist wichtig, authentisch zu sein und seinen eigenen Weg zu finden, ohne sich von äußeren Erwartungen und Normen unter Druck setzen zu lassen. Elternschaft ist ein individueller Lernprozess, der mit jedem Kind neu beginnt.
Fazit: Elternsein als Abenteuer
Alec Völkels Einblicke in sein Familienleben zeigen, dass Elternsein ein aufregendes und anspruchsvolles Abenteuer ist. Zwischen Windeln, Kita-Eingewöhnung und Rock ’n‘ Roll-Konzerten gilt es, den Alltag zu meistern und gleichzeitig die Partnerschaft zu pflegen. Wichtig ist, sich nicht von der Perfektionismus-Falle stressen zu lassen, sondern auf die eigenen Intuition zu vertrauen und sich gegenseitig zu unterstützen. Die bedingungslose Liebe zu den Kindern und die Freude an ihrer Entwicklung sind der größte Lohn für alle Mühen. Elternsein ist eine Reise voller Überraschungen, Herausforderungen und unvergesslicher Momente – ein Abenteuer, das nie langweilig wird.
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