Der Mythos der Supermom – eine Lüge, die uns krank macht?
Die trügerische Fassade des „Alles-Habens“
Erinnern Sie sich an die Zeit, als das Idealbild der modernen Mutter propagiert wurde – die Frau, die mühelos Karriere, Kindererziehung, Partnerschaft und ein makelloses Zuhause unter einen Hut bringt? Eine Vorstellung, die uns jahrelang als erstrebenswert verkauft wurde. Doch die Realität sieht oft anders aus. Der Druck, diesem Ideal zu entsprechen, führt nicht selten zu Überforderung, Schuldgefühlen und einem Gefühl des Versagens. Es ist an der Zeit, diesen Mythos zu entlarven und uns von dem unrealistischen Anspruch zu befreien, „alles haben“ zu müssen.
Die Vorstellung, dass Mütter alles haben können, ist tief in unserer Gesellschaft verwurzelt. Prominente Mütter und erfolgreiche Geschäftsfrauen präsentieren uns oft ein Bild von scheinbarer Perfektion, in dem Karriere und Mutterschaft nahtlos miteinander verschmelzen. Doch hinter dieser Fassade verbirgt sich oft eine Realität, die von Stress, Schlafmangel und dem ständigen Gefühl, nicht genug zu sein, geprägt ist. Der Druck, allen Erwartungen gerecht zu werden, kann zu einem Teufelskreis führen, der die psychische und physische Gesundheit von Müttern gefährdet.
Das Ideal der Supermom ist nicht nur unrealistisch, sondern auch schädlich. Es erzeugt einen enormen Druck auf Mütter, die ohnehin schon mit den Herausforderungen des Alltags zu kämpfen haben. Die ständige Jagd nach Perfektion führt zu Erschöpfung, Burnout und einem Gefühl der Entfremdung von sich selbst. Es ist an der Zeit, dass wir uns von diesem Mythos befreien und uns auf das konzentrieren, was wirklich zählt: die Liebe und das Wohlbefinden unserer Kinder und unser eigenes Glück.
Die Pandemie als schonungslose Realitätsprüfung
Die Corona-Pandemie wirkte wie ein Brennglas, das die unvereinbaren Anforderungen an berufstätige Eltern schonungslos offenlegte. Plötzlich mussten viele Mütter nicht nur ihren Job erledigen, sondern auch die Kinderbetreuung, das Homeschooling und den Haushalt stemmen – oft ohne Unterstützung von außen. Die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben verschwammen, und viele Mütter fühlten sich wie Marionetten, die an zu vielen Fäden gleichzeitig zerrten. Die Vorstellung, dass „alles haben“ bedeutet, „alles machen“ zu müssen, wurde in dieser Zeit auf eine harte Probe gestellt.
Die Pandemie hat uns gezeigt, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf nicht nur eine Frage des individuellen Zeitmanagements ist, sondern auch eine Frage der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Solange es an bezahlbarer Kinderbetreuung, flexiblen Arbeitszeitmodellen und einer fairen Verteilung der Aufgaben in der Familie mangelt, bleibt das Ideal der Supermom eine Illusion. Es ist an der Zeit, dass wir uns für eine Politik einsetzen, die Eltern tatsächlich unterstützt und ihnen ermöglicht, ein erfülltes Leben zu führen, ohne sich dabei selbst zu verlieren.
Viele Arbeitgeber warben plötzlich mit dem Label „familienfreundlich“, doch oft beschränkte sich dies auf die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten. Die fehlende Unterstützung in Form von Kinderbetreuung oder flexiblen Arbeitszeiten führte jedoch dazu, dass viele Mütter das Gefühl hatten, einfach nur „alles“ gleichzeitig erledigen zu müssen. Eine vermeintliche Lösung entpuppte sich als zusätzliche Belastung.
Mythos von ‚Allem haben‘
Das Privileg der Wenigen
Es ist kein Geheimnis, dass die Frauen, die uns predigen, wir könnten alles haben, oft selbst in einer privilegierten Position sind. Sie haben Zugang zu Ressourcen wie Nannys, Haushälterinnen, persönlichen Trainern und Köchen, die ihnen einen Großteil der Arbeit abnehmen. Für sie ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf deutlich einfacher zu gestalten als für Mütter, die sich jeden Cent zweimal umdrehen müssen und keine Unterstützung haben. Es ist wichtig, diese Realität anzuerkennen und die Erwartungen entsprechend anzupassen.
Die „Bachelor“-Star Ashley Iaconetti brachte es in einem ihrer Instagram-Posts auf den Punkt: „Wer auch immer sich den Ausdruck ‚Du kannst alles haben!‘ ausgedacht hat, hatte definitiv eine Nanny, eine Haushälterin, einen Personal Trainer, einen Koch und einen Fahrer.“ Diese Aussage verdeutlicht, dass das Ideal der Supermom oft von Frauen geprägt wird, die in einer ganz anderen Lebensrealität leben als die meisten Mütter. Es ist wichtig, diese Perspektive zu berücksichtigen und sich nicht von unrealistischen Erwartungen unter Druck setzen zu lassen.
Es ist höchste Zeit, dass wir uns von den unrealistischen Vorstellungen einer Kim Kardashian oder Sheryl Sandberg befreien und uns auf die Realität der „normalen“ Mütter konzentrieren. Mütter, die jeden Tag ihr Bestes geben, um Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen – oft unter schwierigen Bedingungen. Diese Frauen verdienen unsere Anerkennung und Unterstützung, nicht unseren Druck, perfekt zu sein.
Wir müssen uns von der Vorstellung verabschieden, dass „alles haben“ bedeutet, „alles machen“ zu müssen. Es ist an der Zeit, dass wir uns auf das konzentrieren, was wirklich zählt: die Liebe und das Wohlbefinden unserer Kinder und unser eigenes Glück.
Die Last der ständigen Ablenkung
Viele Mütter, die von zu Hause aus arbeiten, kennen das Gefühl der ständigen Ablenkung nur zu gut. Während sie versuchen, sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren, klingelt das Telefon, das Kind braucht Hilfe bei den Hausaufgaben oder der Wäscheberg türmt sich im Hintergrund auf. Die ständige Multitasking-Fähigkeit führt zu Stress, Erschöpfung und dem Gefühl, keiner Aufgabe wirklich gerecht zu werden. Es ist wichtig, dass wir uns eingestehen, dass wir nicht alles gleichzeitig können und uns Unterstützung suchen, wenn wir sie brauchen.
Die ständige Multitasking-Fähigkeit führt zu Stress, Erschöpfung und dem Gefühl, keiner Aufgabe wirklich gerecht zu werden. Es ist wichtig, dass wir uns eingestehen, dass wir nicht alles gleichzeitig können und uns Unterstützung suchen, wenn wir sie brauchen. Das kann bedeuten, dass wir uns Hilfe im Haushalt suchen, eine Tagesmutter engagieren oder einfach nur lernen, „Nein“ zu sagen, wenn wir überlastet sind.
Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass es in Ordnung ist, nicht perfekt zu sein. Niemand kann alles haben, und das ist auch gut so. Konzentrieren Sie sich auf das, was Ihnen wichtig ist, und lassen Sie den Rest los. Ihre Kinder werden Sie nicht weniger lieben, wenn Sie nicht jeden Tag ein perfektes Abendessen auf den Tisch zaubern oder ein makelloses Zuhause haben. Was wirklich zählt, ist die Zeit, die Sie mit ihnen verbringen, und die Liebe, die Sie ihnen schenken.
Schuldgefühle und gesellschaftlicher Druck
Oftmals werden berufstätige Mütter von Schuldgefühlen geplagt. Sie haben das Gefühl, ihren Kindern nicht genug Aufmerksamkeit zu schenken oder ihren Job nicht ausreichend zu erfüllen. Hinzu kommt der gesellschaftliche Druck, der Müttern suggeriert, sie müssten alles perfekt machen. Diese Kombination aus inneren und äußeren Erwartungen kann zu einer enormen Belastung führen. Es ist wichtig, sich von diesen Schuldgefühlen zu befreien und sich daran zu erinnern, dass man sein Bestes gibt.
Es ist an der Zeit, dass wir uns als Gesellschaft von den unrealistischen Erwartungen an Mütter verabschieden. Wir müssen anerkennen, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine Herausforderung ist, die nicht ohne Unterstützung bewältigt werden kann. Wir müssen Müttern den Raum geben, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen, ohne sie dafür zu verurteilen. Und wir müssen ihnen die Ressourcen zur Verfügung stellen, die sie benötigen, um ein erfülltes Leben zu führen – sowohl als Mütter als auch als Individuen.
Die Lösung liegt nicht darin, sich selbst zu optimieren und zu versuchen, „alles“ zu schaffen, sondern darin, sich von den unrealistischen Erwartungen zu befreien und sich auf das zu konzentrieren, was wirklich zählt: die Liebe und das Wohlbefinden unserer Kinder und unser eigenes Glück. Es ist an der Zeit, dass wir uns gegenseitig unterstützen, uns ermutigen und uns daran erinnern, dass wir alle unser Bestes geben.
Fazit: Ein neues Narrativ für Mütter
Es ist an der Zeit, den Mythos des „Alles-Habens“ zu entlarven und ein neues Narrativ für Mütter zu schaffen. Ein Narrativ, das auf Realismus, Selbstakzeptanz und gegenseitiger Unterstützung basiert. Wir müssen uns von dem Druck befreien, perfekt sein zu müssen, und uns stattdessen auf das konzentrieren, was wirklich zählt: die Liebe und das Wohlbefinden unserer Kinder und unser eigenes Glück. Die Pandemie hat uns gezeigt, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine Herausforderung ist, die nicht ohne gesellschaftliche Unterstützung bewältigt werden kann. Es ist an der Zeit, dass wir uns für eine Politik einsetzen, die Eltern tatsächlich unterstützt und ihnen ermöglicht, ein erfülltes Leben zu führen, ohne sich dabei selbst zu verlieren. Lasst uns gemeinsam eine Gesellschaft schaffen, in der Mütter nicht mehr dem unrealistischen Ideal der Supermom hinterherjagen müssen, sondern einfach nur sie selbst sein können – mit all ihren Stärken und Schwächen.
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