Hund und Baby: So gelingt ein harmonisches Zusammenleben

Die Ankunft eines Babys ist ein aufregendes Ereignis, das das Leben einer Familie von Grund auf verändert. Doch während sich alle Aufmerksamkeit auf den neuen Erdenbürger richtet, sollte man nicht vergessen, dass auch der vierbeinige Freund der Familie, der Hund, eine Anpassungsphase durchläuft. Für viele Paare ist der Hund das erste „Baby“, und er spürt jede Veränderung in der gewohnten Routine. Wie also gelingt es, Hund und Baby harmonisch aneinander zu gewöhnen und Eifersucht oder Stresssituationen zu vermeiden? Dieser Artikel gibt Ihnen einen detaillierten Leitfaden an die Hand, wie Sie Ihren Hund auf die Ankunft Ihres Babys vorbereiten und eine liebevolle Beziehung zwischen den beiden fördern können.

Die Vorbereitung beginnt in der Schwangerschaft

Die Vorbereitung auf die Ankunft des Babys sollte nicht erst beginnen, wenn Sie mit Ihrem Neugeborenen nach Hause kommen. Tatsächlich gibt es viele Schritte, die Sie bereits während der Schwangerschaft unternehmen können, um Ihrem Hund die Umstellung zu erleichtern. Eine der wichtigsten Maßnahmen ist es, den Hund an neue Geräusche und Gerüche zu gewöhnen, die mit einem Baby einhergehen. Spielen Sie Babygeräusche ab, wie Weinen oder Glucksen, und lassen Sie Ihren Hund an Babyprodukten wie Lotionen und Puder schnuppern. So wird er nach und nach mit den neuen Reizen vertraut gemacht und reagiert weniger überrascht, wenn das Baby tatsächlich da ist.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Erziehung. Verhalten, das bisher toleriert wurde, wie z.B. das Anspringen von Besuchern, kann mit einem Baby im Arm schnell zum Problem werden. Es ist daher ratsam, einen Hundeerziehungskurs zu besuchen oder einen Hundetrainer zu engagieren, der Ihnen hilft, unerwünschtes Verhalten abzubauen und Ihrem Hund neue Kommandos beizubringen. Besonders das Kommando „Platz“ oder „Bleib“ kann später sehr hilfreich sein, um den Hund auf Abstand zu halten, wenn Sie sich um das Baby kümmern.

Die zweite Trimester: Generalprobe für den Ernstfall

Das zweite Trimester bietet eine gute Gelegenheit, das Leben mit Hund und Baby zu simulieren. Besorgen Sie sich eine Babypuppe und behandeln Sie sie wie Ihr zukünftiges Kind. Tragen Sie die Puppe im Haus herum, sprechen Sie mit ihr und legen Sie sie in die Babytrage. Stellen Sie das Babybettchen, die Wiege und die Babyschaukel auf und platzieren Sie die Puppe darin. So gewöhnt sich Ihr Hund an die neuen Möbel und Gegenstände, bevor das Baby tatsächlich da ist.

Lassen Sie Ihren Hund alles gründlich beschnuppern. Führen Sie ihn auch an Gerüche wie Babyöl und Shampoo heran. Gehen Sie mit Ihrem Hund spazieren und schieben Sie dabei den Kinderwagen. Ihre Nachbarn werden vielleicht etwas verwundert sein, aber so gewöhnt sich Ihr Hund an den Kinderwagen. Achten Sie aber darauf, die Leine nicht am Kinderwagen zu befestigen. Wenn Ihr Hund ein Eichhörnchen oder einen anderen Hund sieht, könnte er an der Leine ziehen – was gefährlich ist, wenn sich ein Baby im Kinderwagen befindet!

„Ein harmonisches Zusammenleben von Hund und Baby erfordert Geduld, Vorbereitung und die Bereitschaft, auf die Bedürfnisse beider einzugehen.“

Es ist nie zu spät, einem alten Hund neue Tricks beizubringen. Üben Sie das Kommando „Zurück“, das Ihrem Hund hilft, den persönlichen Bereich zu respektieren. Stellen Sie sich dazu vor Ihren Hund, sagen Sie „Zurück“ und halten Sie Ihre Hand hoch, während Sie sich ihm nähern. Er wird sich natürlich zurückziehen, und Sie können ihn dann mit einem Leckerli belohnen, z. B. mit Lob, einem Klaps auf den Kopf oder einem kleinen Keks. Üben Sie dieses Kommando in den nächsten Monaten immer wieder, und reduzieren Sie allmählich Ihre Vorwärtsbewegung, so dass Sie nur noch Ihre Hand heben und „Zurück“ sagen müssen. Mit der Zeit wird Ihr Hund von selbst zurückweichen und dem Baby Ihren Schoß überlassen.

Hund und Baby

Hund und Baby: So schaffen Sie eine harmonische Beziehung

Der Countdown läuft: Organisation ist jetzt alles

Wenn die Ankunft des Babys näher rückt, sollten Sie einen klaren Plan für die Betreuung Ihres Hundes während der Geburt und in den ersten Tagen danach erstellen. Wer wird sich um Ihren Hund kümmern, wenn Sie im Krankenhaus sind? Organisieren Sie rechtzeitig eine zuverlässige Betreuungsperson, die Ihr Tier kennt und mag. Am besten ist es, wenn Sie sogar eine zweite Person als Backup haben, falls die erste Person kurzfristig ausfällt.

Bereiten Sie alles für die Betreuungsperson vor, indem Sie das Futter in einzelne Portionen aufteilen, wichtige Telefonnummern (z.B. die des Tierarztes) notieren und die Leine an einem gut sichtbaren Ort aufbewahren. So kann die Betreuungsperson im Notfall alles schnell finden. Vielleicht möchten Sie Ihren Hund auch in einer Hundetagesstätte anmelden, um ihn zu beschäftigen und zu sozialisieren. Achten Sie darauf, dass die Tagesstätte qualifiziertes Personal hat und auf die Bedürfnisse der Hunde eingeht.

Die letzten Tage vor der Geburt: Verwöhnen Sie Ihren Hund

In den letzten Tagen vor der Geburt sind Sie wahrscheinlich voller Emotionen, und Ihr Hund spürt das. Er kann unruhig oder anhänglicher werden. Nehmen Sie sich Zeit für Ihren Hund, gehen Sie mit ihm spazieren oder kuscheln Sie mit ihm auf dem Sofa. Die zusätzliche Aufmerksamkeit beruhigt Ihren Hund und hilft Ihnen, sich zu entspannen und auf die bevorstehende Veränderung vorzubereiten.

Der große Tag: Ein Duft als Botschafter

Wenn Ihr Baby auf der Welt ist und Sie sich von der Geburt erholen, bitten Sie Ihren Partner, ein Familienmitglied oder einen Freund, die Betreuungsperson Ihres Hundes anzurufen, um sicherzustellen, dass sie ins Haus gekommen ist. Bitten Sie später jemanden, einen der ersten Bodys oder Decken Ihres Babys mit nach Hause zu nehmen, damit sich Ihr Hund an den Geruch Ihres Kindes gewöhnen kann. Wenn das Baby nach Hause kommt, wird Ihr Hund den fremden neuen Geruch erkennen und akzeptieren.

Das erste Zusammentreffen: Langsam und behutsam

Wenn Sie mit Ihrem Baby nach Hause kommen, ist es wichtig, die erste Begegnung zwischen Hund und Baby langsam und behutsam zu gestalten. Lassen Sie am besten eine andere Person das Baby halten, während Sie zuerst den Hund begrüßen. Er hat Sie vermisst und wird Sie wahrscheinlich überschwänglich begrüßen. Wenn er sich beruhigt hat, setzen Sie sich mit Ihrem Baby hin und lassen Sie Ihren Hund schnuppern, um sich kennenzulernen. Achten Sie darauf, dass Sie selbst ruhig und entspannt sind, um Ihrem Hund Sicherheit zu vermitteln.

Positive Verstärkung: Belohnen Sie gutes Verhalten

Wenn Sie Ihr Baby stillen oder ihm die Flasche geben, bitten Sie eine andere Person, Ihrem Hund eine Handvoll kleiner, besonderer Leckerlis zu geben, z. B. Hühnchenstückchen. Hunde spüren, dass das Stillen etwas Intimes ist. Wenn sie lernen, dass sie für ihr ruhiges Verhalten belohnt werden, werden sie die Fütterung mit positiven Erlebnissen verbinden.

Vergessen Sie bei all den Ansprüchen des Neugeborenen nicht, dass Bewegung die Glückspille Ihres Hundes ist. Wenn er nicht genug davon bekommt, wird er einen Weg finden, seine Energie abzubauen – auch wenn er den Müll durchwühlt! Bitten Sie Ihren Partner (oder einen Besucher), Ihren Hund jeden Tag zu einem langen Spaziergang mitzunehmen. So haben Sie Zeit mit Ihrem Kind und Fido kann sich beruhigen. Vielleicht rollt er sich schon bald zu einem Nickerchen zusammen, sobald er nach Hause kommt!

Alltag mit Baby und Hund: Geduld und Konsequenz sind gefragt

Ihr Hund versteht wahrscheinlich nicht ganz, warum sich sein Zuhause verändert. Bei all den zusätzlichen Reizen kann er mehr Unfug anstellen als sonst. Anstatt ihn ständig zu beschimpfen und „Nein, nein, nein“ zu sagen, bringen Sie ihm eine andere Wahlmöglichkeit bei. Lenken Sie sein Verhalten auf etwas um, das ihn glücklich macht. Springt er auf Gratulanten? Erinnern Sie ihn daran, dass er ein neues Kauspielzeug hat.

Beziehen Sie Ihren Hund in Baby-bezogene Aktivitäten ein. Lassen Sie ihn in der Nähe sitzen, wenn Sie eine Windel wechseln, und sprechen Sie mit beiden „Babys“. So geben Sie Bowzer Aufmerksamkeit und fördern gleichzeitig die sprachlichen Fähigkeiten des Babys. Irgendwann wird Ihr Kind von dem Fremden, dem Ihr Hund unsicher gegenübersteht, zu seinem liebsten Spielkameraden und lebenslangen Freund werden.

Fazit

Die Ankunft eines Babys bedeutet für alle Familienmitglieder eine große Umstellung – auch für den Hund. Mit der richtigen Vorbereitung, Geduld und Konsequenz können Sie jedoch sicherstellen, dass sich Ihr Hund an die neue Situation gewöhnt und eine liebevolle Beziehung zu Ihrem Kind aufbaut. Denken Sie daran, dass Ihr Hund weiterhin ein wichtiger Teil der Familie ist und Aufmerksamkeit und Zuneigung benötigt. Beziehen Sie ihn in die neuen Routinen ein, belohnen Sie gutes Verhalten und geben Sie ihm ausreichend Bewegung und Beschäftigung. So schaffen Sie eine harmonische und glückliche Familie, in der sich alle wohlfühlen – Mensch und Tier.

QUELLEN

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